Wasser-Wissen

 

 

Antibiotika

Stoffe, mit denen krankheitserregende Mikroorganismen (Bakterien) abgetötet werden können. Mit Penicillin wurden die natürlichen Stoffwechselprodukte (oder deren halb- und vollsynthetische Nachbildung) von Bakterien, Pilzzen, Flechten, Algen sowie einigen höheren Pflanzen in der modernen Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt. Allerdings werden immer mehr Erreger gegen viele Antibiotika unempfindlich (Resistenz). Durch den vermehrten Einsatz von Antibiotika und deren Ausscheidung werden zunehmend auch Antibiotika in Abwässern (nicht nur bei Krankenhausabwässern) nachgewiesen. Das Umweltbundesamt hat wiederholt auf die Gefahr möglicher Resistenzübertragungen im Abwasser hingewiesen.

Die in der Humanmedizin eingesetzten Antibiotika erreichen i.d.R. mit dem Abwasser die Klärwerke und werden dort zum Teil eliminiert (zum Beispiel Fluorochinolone zu 70-80%). Die restlichen Anteile gelangen in die Gewässer. Veterinärantibiotika werden durch tierische Exkremente oder Gülle auf die Felder ausgetragen und von dort direkt in die Oberflächengewässer abgeschwemmt. Im Gegensatz zu den Humanantibiotika sind somit die Konzentrationen der Veterinärantibiotika in Oberflächengewässern wesentlich höher als im Abwasser und in Kläranlagenausflüssen.

Dabei handelt es sich insgesamt um ein internationales Problem: Auch das österreichische Umweltbundesamt hat in einer Studie über die Rückstände von Arzneimitteln im Abwasser festgestellt, dass der hohe Konsum von Medikamenten sich auch auf die Zusammensetzung der Abwässer auswirkt, die zunehmend mit Antibiotika- und anderen Arzneimitteln verunreinigt sind. Im Abwasser der kommunalen Kläranlagenabläufe in Österreich waren die Substanzen Bezafibrat, Carbamazepin, Coffein, Diclofenac, Erythromycin, Ibuprofen, Naproxen, Phenazon und Trimethoprim regelmäßig nachweisbar.

Einzahl: Antibiotikum.

 
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