Wasser-Wissen


Entkeimung

(sterilization) Das Abtöten und Abscheiden der Mikroorganismen - vor allem der Bakterien - und Keime durch physikalische oder chemische Mittel. Zur Entkeimung von Wasser werden im überwiegenden Maße Stoffe mit starkem Oxidationsvermögen, sogenannte Oxidationsmittel, verwendet. 

So muss z.B. Trinkwasser muss keimarm und frei von Krankheitserregern sein. Im Gegensatz dazu ist Desinfektion lediglich das Abtöten oder Inaktivieren von Erregern übertragbarer Krankheiten, nicht aber aller Keime.

Übliche Maßnahmen zur Entkeimung sind die Ozonierung des Wassers, der Einsatz von Chlor z.B. in form von Chlordioxid oder Chlor-abspaltenden Chemikalien, sowie UV-Bestrahlung. Diese Verfahren sind gemäß Trinkwasseraufbereitung zugelassen. Die Auswahl hängt u.a. von der Wasserqualität, der Keimbelastung und weiteren Aufbereitungsmaßnahmen ab.

Physikalische Entkeimungsverfahren

In der Wasseraufbereitungstechnik sind z.Zt. zwei unterschiedliche physikalische Verfahren zur Entkeimung von Bedeutung: Membranverfahren und UV-Bestrahlung. Zur Erzeugung von größeren Mengen entkeimten Wassers kommen Anlagen der Ultrafiltration zum Einsatz, bei denen der Trennvorgang über Kunststoffmembranen oder aber Kompaktfiltern mit Einsetzen von keramischen Filterkerzen stattfindet.

Einen breiteren Anwendungsbereich hat die UV-Entkeimung. Die ultraviolette Strahlung bewirkt eine Zellschädigung durch Veränderung lebenswichtiger Enzyme und der DNS. Dadurch werden Stoffwechselvorgänge, sowie eine Replikation unterbunden. Der Mikroorganismus stirbt innerhalb kurzer Zeit bis hin zum Zellaufschluss. Voraussetzung für die Wirksamkeit der UV-Entkeimung ist klares Wasser, mit geringer Absorption im UV-Bereich. Damit sind auch die Grenzen der Anwendbarkeit vorgegeben.

Die UV-Entkeimung kommt vorwiegend bei der Trinkwasseraufbereitung, sowie bei der Nachentkeimung für Produktwasser in der Getränkeindustrie zur Anwendung.

Chemische Entkeimungsverfahren

Die chemische Wasserentkeimung erfolgt durch Dosierung von Bioziden. Sie wirken keimtötend durch Schädigung der Zellmembranen oder Blockierung lebensnotwendiger Stoffwechselvorgänge. Der Nachteil der meisten Biozide ist deren Mangel an Selektivität. Auch Zellen höherer Organismen können angegriffen werden. Die Wirkstoffe sind daher meist giftig.

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