Wasser-Wissen


Trinkwasser-Grenzwerte

(drinking water lititing value) Trinkwasser-Grenzwerte sind die Grenzwerte, die eingehalten werden müssen, damit ein Wasser die Normen als Trinkwasser erfüllt. Diese können von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. Einzelne Grenzwerte für Deutschland sind in der Trinkwasserverordnung aufgelistet.

Es ist dabei zu beachten, dass die in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte tatsächlich nur für Trinkwasser, nicht aber für Mineralwasser gültig sind, deren Grenzwerte im Lebensmittelrecht festgeschrieben sind und in manchen Bereichen höhere Werte zulassen als für Trinkwasser erlaubt ist.

Vielerorts wird die Einhaltung verschiedener Grenzwerte ständig schwieriger. Besonders in Gebieten mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung ist der Nitrat-Grenzwert häufig nur noch durch geeignete Verfahren zur Nitratentfernung einzuhalten, da selbst im Grundwasser bereits steigende Belastungen festgestellt werden. Ursachen hierfür sind hauptsächlich Auswaschungen der in erheblichem Umfang in die Böden eingebrachten Düngemittel. Gefahr geht jedoch besonders auch von Nitrit aus, welches im Körper bakteriell aus Nitrat gebildet werden kann.

In manchen Wässern findet man aufgrund der relativ guten Löslichkeit von Gips einen Sulfatgehalt von 100 mg/l oder mehr. Extrem sulfatreiche Wässer wirken abführend, besonders wenn sie zugleich Magnesium enthalten. Sie sollten deshalb nicht unvermischt zur Trinkwasserversorgung genutzt werden. Chlorid ist praktisch in allen Wässern enthalten. Ein erhöhter Gehalt gilt als unbedenklich.

Von den kationischen Wasserinhaltsstoffen sind Natrium, Kalium und Calcium praktisch überall anzutreffen. Problematisch sind aber teilweise relativ hohe Schwermetallgehalte in Wässern. Blei ist wie Cadmium und anderen Stoffen unerwünscht, da es sehr toxisch ist. Blei ist nur sehr selten geologischen Ursprungs und stammt in Trinkwasserproben sehr häufig aus bleihaltigen Rohrleitungssystemen. Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Der Tagesbedarf eines Menschen liegt etwa bei 2-10 mg. Jedoch ist Zink, wenn es aus Leitungen und Armaturen stammt, fast immer von hoch giftigen Elementen wie Pb, As, Cu, Sn, Sb begleitet. Deshalb ist in Deutschland die Verwendung von verzinkten Wasserbehältern untersagt. Kupfer und Eisen sind zwar ebenfalls essentiell, doch verleihen diese Stoffe dem Wasser einen unerwünschten metallischen Geschmack Ein hoher Eisengehalt führt außerdem zu unerwünschten Ablagerungen im Leitungsnetz. Chrom ist als Spurenelement für den Menschen ebenfalls essentiell. Allerdings ist bei Chrom der Oxidationszustand des Ions sehr entscheidend. Während die Toxizität von Cr(III)-Salzen eher gering einzustufen ist, sind Cr(VI)-Verbindungen hoch toxisch und gelten heute als krebserzeugend. Chrom ist in vielen Trinkwässern nur in sehr geringen Mengen vorhanden und stellt dort selten ein Problem dar. Industrieabwässer aus Metallbeizereien und Galvanikbetrieben sind dagegen oft mit erheblichen Mengen besonders stark mit Chrom(VI) belastet.

Ins Blickfeld geraten sind in letzter Zeit besonders Trinkwasserverunreinigungen durch organisch-chemische Stoffe. Neben polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) stellen dabei vor allem Rückstände von Herbiziden und Insektiziden Probleme dar. Die Ursachen hierfür liegen wiederum in der intensiv durchgeführten Landwirtschaft. In der letzten Novellierung der Trinkwasserverordnung ist dieser Tatsache dadurch Rechnung getragen worden, dass für solche Substanzen sowohl Einzelgrenzwerte wie auch Summengrenzwerte erlassen worden sind. 

 
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