September 2010

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

BDEW zur Trinkwasserqualität in Deutschland: In Hausinstallationen technische Regeln einhalten
Hohe Qualität des Trinkwassers darf nicht durch Fehler oder Mängel in der Hausinstallation beeinträchtigt werden

themenportal.de, 30.09.2010

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weist anlässlich aktueller Medienberichte zum Thema Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden darauf hin, dass die von den Wasserversorgern gelieferte einwandfreie Trinkwasserqualität durch Hausinstallationen nicht beeinträchtigt werden darf. Deshalb schreibt die deutsche Trinkwasserverordnung vor, dass bei Planung, Bau und Betrieb von Hausinstallationen die Beachtung bestimmter technischer Regeln erforderlich ist.

Die Universität Duisburg-Essen weist im Rahmen ihrer aktuellen Untersuchung selbst darauf hin, dass das von den Wasserversorgern gelieferte Trinkwasser streng überwacht wird und beste Qualität aufweist. (...) Die mehr als 2600 großen zentralen Wasserversorgungsanlagen halten in mehr als 99 Prozent die gesetzlichen Auflagen ein.

Die Trinkwasserqualität in Gebäuden kann durch Fehler und Mängel bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Hausinstallationen beeinträchtigt werden. Beispiele hierfür sind der Einsatz ungeeigneter Werkstoffe, die zu chemischen Schadstoffeinträgen und mikrobiologischen Beeinträchtigungen führen können. Unzureichende Isolierung des Kaltwassersystems und falscher Betrieb des Warmwassersystems können zum Beispiel das unerwünschte Wachstum von Legionellen fördern. (...) [weiter]

 

BDEW fordert Abschaffung der Abwasserabgabe

tarife-verzeichnis.de, 27.09.2010

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW fordert, die Abwasserabgabe als Teil der Abwassergebühren abzuschaffen. Vor über 30 Jahren wurde die Abwasserabgabe mit dem Ziel eingeführt, eine Verringerung der Schadstoffeinleitungen in Gewässer zu erreichen. Ein weiterer Aspekt war damals, die Investitionen der Abwasserunternehmen zu fördern. (...)

Nach Ansicht des BDEW ist die Abwasserabgabe sinnlos und führt lediglich zu einer Mehrbelastung für die Bürger, wie im Vorfeld der Weltleitmesse für Wasserver- und Abwasserentsorgung IFAT erklärt wurde. Zudem hätte die Abwasserabgabe bereits ihr Ziel erreicht, da umfassende Investitionen im Abwasserbereich mit umweltpolitischen Erfolg getätigt wurden. (...)

Für die Unternehmen besteht noch immer die Verpflichtung, die aus der Abwasserabgabe aus den Rechnungen an die Kunden resultierenden Gelder sofort an den Staat weiterzugeben. Auf der Rechnung des Kunden ist diese Abwasserabgabe jedoch nicht offensichtlich. Diese ist in den Abwassergebühren eingerechnet. Zudem bestehe auch keine Notwendigkeit mehr zur Erhebung der Abwasserabgabe im Hinblick auf die Abwasserqualität. (...)

Zwar seien seit dem letzten Report der EU-Kommission bereits deutliche Fortschritte erzielt worden, dennoch differieren die Behandlungen von Abwasser in den einzelnen EU-Staaten erheblich. In Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und in Österreich liegt der Anteil der Abwässer, die eine zweite Behandlungsstufe durchlaufen, bei nahezu 100 %. Im Vergleich dazu liegt der Anteil in Frankreich bei lediglich 64 % und in Portugal bei nicht einmal 41 %. In den Anforderungen der EU-Richtlinie schneiden die neuen Mitgliedsstaaten der EU noch schlechter ab. Die deutsche Wasserwirtschaft will daher erreichen, dass seitens der EU-Kommission entsprechende Schritte unternommen werden, um in sämtlichen EU-Staaten für eine nachhaltige Behandlung von Abwasser zu sorgen. [weiter]

 

Aktivkohle macht die Abwässer sauberer

augsburger-allgemeine.de, 25.09.2010

Die Abwässer, die im Klärwerk Steinhäule (Neu-Ulm) gereinigt werden, sollen in Zukunft zusätzlich mit Aktivkohle gereinigt werden. Dazu werden in den nächsten Jahren rund 40 Millionen Euro investiert. Die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner und Regierungsvizepräsidentin Grit Puchan haben grünes Licht für die Förderung der Aktivkohlebehandlung im Klärwerk Steinhäule gegeben.

(...) Durch die Aktivkohlestufe können viele gelöste Schadstoffe deutlich reduziert werden, die in der konventionellen Kläranlage nur unzureichend oder gar nicht abgebaut werden.

Dies können Arzneimittelreste, hormonwirksame Substanzen, krebserzeugende, erbgutschädigende oder schwer abbaubare und damit in Organismen akkumulierbare Stoffe aus Industrie und Gewerbe und den Haushalten sein, die so dem Wasserkreislauf und der Nahrungskette entzogen werden. (...)

Das Klärwerk Steinhäule ist auf 440 000 Einwohnerwerte ausgelegt und reinigt die Abwässer aus Ulm, Neu-Ulm sowie verschiedenen anderen Städten und Gemeinden aus Bayern und Baden-Württemberg. [weiter]

 

Üble Ölmassen
Forscher schätzen Ölmenge im Golf von Mexiko auf knapp 700 Millionen Liter

wissenschaft.de, 24.09.2010

Zwei US-Forscher haben mit Hilfe von Videomaterial abgeschätzt, wieviel Öl in den letzten Monaten tatsächlich in den Golf von Mexiko geströmt ist: Pro Tag traten demnach zwischen 8,9 und 10,8 Millionen Liter aus dem Leck aus. Insgesamt lag die freigesetzte Ölmenge bei über 699 Millionen Litern. Es handle sich allerdings um eine noch recht grobe Schätzung, allerdings stimmen die Werte recht gut mit den offiziellen Hochrechnungen überein.

(...) Diese Zahlen gelten allerdings als unzuverlässig - laut Timothy Crone von der Columbia University in Palisades vor allem, weil nicht klar sei, mit welcher Methode sie berechnet wurden. Er und seine Kollegin Maya Tolstoy hätten daher eine unabhängige Schätzung durchführen wollen, erläutert der Geophysiker. Sie griffen dazu auf eine Methode zurück, die Crone eigentlich für die Untersuchung von Hydrothermalquellen auf dem Ozeangrund entwickelt hatte. Dabei werden hochauflösende Videos eines Gas- oder Flüssigkeitsstroms Pixel für Pixel analysiert, um die Geschwindigkeit des Flusses zu berechnen. Im Fall des Öl-Lecks hätten allerdings lediglich zwei Videosequenzen à je 20 bis 30 Sekunden in einer ausreichenden Auflösung zur Verfügung gestanden: eine aus der Zeit vor dem Abtrennen des defekten Steigrohrs am 3. Juni und eine aus der Zeit danach.

Vor dem Abtrennen traten täglich 56.000 Barrels oder 8,9 Millionen Liter aus, nachher 68.000 Barrels oder 10,8 Millionen Liter, errechneten die Forscher. Nimmt man an, dass knapp 805.000 Barrels von BP abgesaugt wurden, dürfte die freigewordene Gesamtmenge bei 4,4 Millionen Barrels plus/minus 20 Prozent gelegen haben, also zwischen 560 und 839 Millionen Litern. (...) Die aktuelle Schätzung sei allerdings vor allem wegen des Mangels an Videomaterial noch recht grob, sagen die Forscher. Sie hoffen nun auf weiteres Material, um ihre Abschätzung verfeinern zu können. [weiter]

 

Sparsamkeit belastet Wasserleitungen
Niedriger Verbrauch führt zu Verunreinigungen durch Keime

welt.de, 15.09.2010

Die Deutschen verbrauchen weniger Wasser. 2009 sank die genutzte Menge auf nur noch 127 Liter pro Person und Tag, meldet die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). Damit ist der durchschnittliche Wasserverbrauch im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent zurückgegangen, für die letzten zehn Jahre ergibt sich nach Verbandsangaben sogar ein Minus von über zehn Prozent. Auf das grüne Gewissen der Bundesbürger wirken die rückläufigen Mengen beruhigend. In der vorwiegend kommunalen Wasserwirtschaft dagegen löst diese Entwicklung große Sorgen aus.

Grund dafür ist der Zustand der Infrastruktur. Durch den deutlich geringeren Durchfluss steht das Wasser länger in den Leitungen. "Beim Trinkwasser drohen dadurch Verunreinigungen mit Keimen und Bakterien, beim Abwasser besteht die Gefahr einer Korrosion der Kanäle", (...). Die Versorger müssen daher mehrfach im Jahr die Leitungen durchspülen, um einerseits die Wasserqualität und andererseits den Zustand der Kanäle zu erhalten. Das aber führt zu höheren Betriebskosten und damit wohl zwangsläufig auch zu höheren Gebühren. (...) [weiter]

 

Golf von Mexiko - Forscher finden Ölplacken auf dem Meeresgrund

spiegel.de, 14.09.2010

Die Euphorie war groß, jetzt kommt die Ernüchterung: Möglicherweise befinden sich doch noch große Ölmengen im Golf von Mexiko - und zwar auf dem Meeresboden. Dort sind Forscher auf verdächtige Sedimentschichten gestoßen. Die möglichen Folgen für das Ökosystem Tiefsee sind unklar.

Bakterien sind die einzigen Lebensformen, die Öl verdauen können. Umso erfreulicher war die Nachricht vor wenigen Wochen, als man eine bis dato unbekannte Bakterienart entdeckte, die offenbar großen Appetit auf den Ölteppich im Golf von Mexiko hatte. Mit einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit sei die Ölwolke in einer Tiefe von bis zu 110 Metern abgebaut worden - Öl lasse sich unter Wasser quasi nicht mehr nachweisen, berichteten Forscher.

Doch möglicherweise ist das Bakterien-Wunder doch keines: Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben bis zu fünf Zentimeter dicke Ölplacken entdeckt - und zwar noch tiefer unten, auf dem Meeresboden im Golf von Mexiko. (...)

In diesen Tiefen ist der Ozean eine kalte und dunkle Welt. Trotzdem befürchten die Forscher große Schäden, die das dort entdeckte Öl anrichten könnte. Denn tief im Meer wimmelt es nur so von bizarren und größtenteils noch unbekannten und unerforschten Kreaturen. (...)

Ölvorkommen am Meeresgrund sind nicht einmal ungewöhnlich: Immer wieder sickert Öl aus natürlichen Quellen aus dem Boden - Schätzungen zufolge dringen pro Jahr mehr als 100.000 Tonnen Öl auf diese Weise ins Wasser, und zwar dort, wo ölführende Gesteinsschichten bis nahe an den Meeresboden reichen. Auch am Golf von Mexiko findet man solche submarinen Austrittsstellen, sogenannte Asphaltvulkane. Sie bieten neue Lebensräume für Tiefseelebewesen, darunter auch ölzersetzende Bakterien.

Das Forscherteam von der University of Georgia glaubt allerdings nicht, dass es sich bei ihren Funden um solche natürlichen Ölschichten handelt. (...) Nicht alle Wissenschaftler sind dieser Auffassung. (...) Nichtsdestotrotz müssen diejenigen Experten, die mit der Aufarbeitung der Folgen der Ölpest beschäftigt sind, nun exakt bestimmen, welche Ölmengen womöglich noch auf dem Meeresgrund liegen und welchen Einfluss sie auf das gesamte Ökosystem dort haben. Zu Beginn (...) hätten Forscher, Behörden und die Presse nur nach regenbogenglänzenden Ölschlieren auf der Oberfläche und an Land Ausschau gehalten - jetzt müssten sich die Experten darauf konzentrieren, die Anzeichen der Ölkatastrophe auch in der Tiefsee aufzuspüren. (...) [weiter]

 

Tödlicher Durchfall

swp.de, 10.09.2010

1,8 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an Durchfallerkrankungen. Rund 90 Prozent dieser tödlichen Erkrankungen sind auf verunreinigtes Trinkwasser, fehlende Sanitärversorgung sowie mangelnde Hygiene zurückzuführen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit etwa ein Viertel der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren auf Durchfall zurückzuführen ist - rund 5.000 täglich. Durchfallerkrankungen sind damit die zweithäufigste Todesursache in dieser Altersgruppe. Auf simple Technik setzt die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) bei der Trinkwasserversorgung im westafrikanischen Uganda. Mit einem mit Geld aufladbaren Chip in einem Schlüssel können die Menschen in der Hauptstadt Kampala öffentliche Wasserhähne entsperren und sauberes Wasser zapfen - wenn die Karte ausreichend aufgeladen ist.

Das System macht das Wasser mindestens fünfmal billiger als das von fliegenden Händlern, die es oft in zweifelhafter Qualität aus Fässern anbieten. Die GTZ hat annähernd 100 elektronische "Wasser-Tankstellen", die rund 20.000 Menschen erreichen, derzeit in Kampala in der Erprobung - eine Option für die Zukunft. (...) Einen 20 Liter-Kanister zu füllen kostet rund 7,5 Cent. [weiter]

 

Wasser - das Investitionsgut der Zukunft
Klimawandel macht Wasser zur knappen Ressource

ptext.de, 03.09.2010

Wasser ist das Öl des 21. Jahrhunderts. Nicht als Energieträger, sondern als Handelsware und als Konfliktstoff. Am 28. Juli 2010 hat die UN den Anspruch auf sauberes Wasser zum Menschenrecht erklärt. Der Wassermangel steht auf der Liste jener Probleme, die die Menschheit im 21. Jahrhundert vorrangig lösen muss. Bevölkerungswachstum, Industrialisierung und Klimawandel machen Wasser zu einem immer wertvolleren Rohstoff. Bereits heute haben 1,2 Milliarden Menschen - ein Sechstel der Weltbevölkerung - keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

2,6 Milliarden Menschen verfügen nicht über sanitäre Einrichtungen mit Anschlüssen an eine öffentliche Wasser- und Abwasserversorgung. Zwei Drittel aller Krankheiten in Entwicklungsländern sind auf verunreinigtes Wasser zurückzuführen. Hinzu kommt, dass sich die globale Niederschlagsmenge im Zuge des Klimawandels dramatisch verändern wird: Afrika zum Beispiel werde in den kommenden Jahrzehnten unter vermehrter Dürre leiden (...). Die Agrarproduktion in Afrika werde in der Folge dramatisch einbrechen, der Kontinent in den nächsten 50 Jahren zu einem Nettoimporteur von Nahrungsmitteln werden - mit dramatischen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen.

In unseren Breiten sind solche Szenarien kaum vorstellbar, der Vorrat an sauberem Wasser scheint endlos. Der Durchschnittsverbrauch von cirka 130 Litern Wasser pro Person und Tag wirkt da fast moderat. Der Haken: In Wirklichkeit verbraucht jeder Deutsche gut 30mal so viel, nämlich rund 4.000 Liter - und das Tag für Tag. Auskunft über den tatsächlichen Wasserverbrauch gibt der sogenannte Water Footprint, der persönliche Wasser-Fußabdruck, veröffentlicht von der Nicht-Regierungsorganisation Water Footprint Network. Er listet auf, wie viel Wasser nötig war, um alle Produkte des täglichen Gebrauchs zu produzieren. (...)

Ein gigantisches Trinkwasser-Einsparpotenzial liegt in der Verringerung von Netzverlusten: Allein in London versickern täglich über 900 Millionen Liter Trinkwasser ungenutzt - nur auf Grund eines maroden Leitungssystems. In Deutschland summieren sich die Wasserverluste auf 500 Milliarden Liter pro Jahr - eine Menge, mit der man ganz Berlin sieben Jahre lang mit Trinkwasser versorgen könnte. Nachhaltiges Wassermanagement ist längst auch ein Top-Thema der Umwelttechnologie-Industrie - und die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer gehören in diesem Wachstumsmarkt mit zur Weltspitze. Die jährlichen Investitionen in Wasserprojekte belaufen sich laut Angabe der Vereinten Nationen auf 80 Milliarden Dollar weltweit. Mittelfristig wird eine Verdopplung dieser Summe notwendig sein, um wasserarme Regionen ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen und die Abwasseraufbereitung in den Industrieländern zu optimieren. [weiter]

 

Einsparpotenziale beim Fördern, Umwälzen und Belüften von Abwasser

process.vogel.de, 01.09.2010

(...) Weltweit werden schätzungsweise 80 bis 85 Prozent der Abwässer nicht gereinigt, so eine Studie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) – ein zukunftsträchtiger Markt also, von dem auch die deutschen Hersteller von Komponenten und Systemen zur Wasseraufbereitung, Abwasser- und Schlammbehandlung profitieren.

(...) Neben den zentralen Entsorgungsbetrieben, die miteinander verbunden sind, existieren in Produktionsanlagen dezentral betriebene Behandlungsverfahren. Sie behandeln die betrieblichen Abfall-, Abwasser- oder Abluftströme, bevor diese zentral weiter entsorgt werden. Die dezentrale Vorbehandlung ist überall dort sinnvoll, wo Kosten für teure Entsorgungsmaßnahmen vermieden werden oder die Entsorgung der Abfälle technisch vereinfacht wird.

Teure Entsorgungsmaßnahmen und aufwändige Vorbehandlung von Industrieabwässern sind ein Kostentreiber bei der Wasseraufbereitung wie auch die Energiekosten. (...) Nach Angaben des Umweltbundesamts (UBA) benötigen allein die rund 10000 kommunalen Kläranlagen jährlich fast 4400 GWh Strom, was der Jahresleistung eines modernen Kohlekraftwerks entspricht. Schätzungsweise etwa 20 Prozent dieser Energie könnte eingespart werden – bei effizienterem Betrieb der Belüftung, besserer Steuerung der Aggregate sowie dem Einsatz von Motoren und Pumpen der höchsten Energieeffizienzklasse.

Pumpen gehören zu den nominell größten Stromverbrauchern, bergen aber auch ein dementsprechend großes Einsparpotenzial, indem eine effiziente Pumpentechnologie den Energieverbrauch in Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsnetzen um bis zu 30 Prozent reduzieren kann.

Abwasser und Schlamm müssen in einer Kläranlage auf vielerlei Arten bewegt und transportiert werden. Bei den hierfür eingesetzten Motoren und Pumpen ist der Stromverbrauch abhängig von ihrem Wirkungsgrad, vom Durchfluss und der Förderhöhe. „Je häufiger die Pumpe im Dauerbetrieb ist, umso wichtiger ist es, dass sie neben einer hohen Betriebssicherheit auch eine hohe Energieeffizienz aufweist“ (...). Außerdem müssen die Aggregate möglichst genau an die tatsächlich auftretenden Betriebszustände angepasst werden. (...)

Ein attraktives Energieeinsparpotenzial bietet auch moderne Belüftungstechnologie – denn die Gebläse, welche die Sauerstoffzufuhr zu den Belebungsbecken sicherstellen, sind rund um die Uhr in Betrieb und ein entsprechend großer Stromverbraucher. Hier ließe sich der Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent senken und richtig Geld sparen. (...)

Auch durch den Einsatz hocheffizienter Membranlüfter und deren gleichmäßige und flächendeckende Verteilung im Becken ist eine weitere Effizienzsteigerung möglich. Allerdings sollte nicht zu viel oder zu lange Sauerstoff ins System eingetragen werden. Erst durch eine zusätzliche dynamische und belastungsabhängige Regelung der Belüftung ist das gesamte Einsparpotenzial zu nutzen.

Das zeigt auch das Beispiel aus dem Chempark Uerdingen (...): Der Einsatz moderner Turboverdichter reduziert den jährlichen Energieverbrauch der Kläranlage Uerdingen um rund 1100 MWh. (...) [weiter]

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