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		 November 
		2009Wasser-/Abwassernachrichten | 
          
        	Süßes Wasser unter salzigem Ozean -   
        	Erste Ergebnisse der IODP New Jersey Meeresspiegel-Expedition
        	        	
        	idw-online.de, 27.11.2009
        	Seit dem 6. November untersuchen 25  WissenschaftlerInnen aus 11 Ländern mehr als 1,3 Kilometer  Sedimentkerne, die im vergangenen Sommer während einer Expedition des  Integrierten Ozean-Bohrprogramms (IODP) in den flachen Gewässern vor  der Küste des US-Bundesstaats New Jersey erbohrt wurden. Auf einer  Pressekonferenz, die heute im IODP Bohrkernlager an der Universität  Bremen stattfand, präsentierten die beteiligten ForscherInnen erste  Ergebnisse ihrer Analysen. (...)
        	Mit Hilfe der erbohrten Meeresablagerungen kann das internationale  Forscherteam herausfinden, wann bzw. wie stark und wie schnell der  Meeresspiegel fiel und wieder anstieg - und dies für einen Zeitraum, in  dem der antarktische Eisschild anwuchs und wieder abschmolz. Die  Untersuchungen in den Bremer Labors ergaben, dass die Sedimentkerne  auch Überreste ehemaliger Sandstrände und kontinentaler Böden  enthalten. Aus diesen und anderen Indizien leiten die ForscherInnen ab,  dass der Meeresspiegel im besagten Zeitraum um bis zu einhundert Meter  schwankte. Insgesamt konnten für die Zeit zwischen 14 bis 35 Millionen  Jahren vor heute 10 Zyklen identifiziert werden, in denen der  Meeresspiegel zunächst anstieg, bevor er wieder abfiel - mit dem  Ergebnis, dass die Küstenlinie New Jerseys sich drastisch seewärts  verlagerte. (...)
        	Die Küstengewässer des US-Bundesstaats eignen sich besonders gut für  die Erforschung von Meeresspiegelschwankungen. Zwei große Flüsse  sorgten in der Erdvergangenheit dafür, dass viel Sediment von Land in  den Ozean gespült wurde. Heute können diese Ablagerungen als  hervorragende Archive der Erdgeschichte genutzt werden. Zudem ist die  Region tektonisch stabil: die Eigenbewegungen der Nordamerikanischen  Erdplatte beeinflusst die Schwankungen des Meeresspiegels kaum.  Schließlich lagen die Bohrstellen der Expedition im Zentrum des flachen  Küstenmeers vor New Jersey. Daher sind in den Sedimenten sowohl Phasen  mit steigendem als auch mit fallendem Meeresspiegel gut archiviert. (...) [weiter]
        	 
        	Arsen und Goldklümpchen: Rascher, einfacher und hochempfindlicher Arsennachweis mit Goldnanopartikeln
        	chemie.de, 26.11.2009
        	(...) Arsen kommt in geringen Konzentrationen  praktisch überall im Boden vor und gelangt ins Grundwasser. Etwa 140  Mio Menschen weltweit trinken möglicherweise Wasser, das  Arsen-Konzentrationen oberhalb des von der WHO empfohlenen Grenzwerts  von 10 ppb (parts per billion, deutsch: "Teile pro 1 Milliarde Teile")  enthält. Forscher von der Jackson State University (MS, USA) haben nun  einen neuen Ansatz für einen raschen, einfachen und dabei  hochempfindlichen Arsentest entwickelt. (...)  Ihre  Methode basiert auf einem Zusammenklumpen von Goldnanopartikeln und weist Arsen  selektiv noch bis zu Konzentrationen von 3 ppt in Trinkwasser nach.
        	(...) Das neue Verfahren könnte die  Arsenanalytik jetzt beschleunigen und vereinfachen. Die Wissenschaftler  um Ray knüpfen dazu spezielle organische Moleküle an die Oberfläche von  Goldnanopartikeln, die als Liganden für Arsen wirken: Sie gehen eine so  genannte Komplexbindung mit Arsen ein. Jedes Arsenion kann drei dieser  Liganden binden, dadurch verbrückt es bis zu drei Goldteilchen  untereinander. Je höher die Arsenkonzentration in der Probe, desto  stärker verklumpen die Goldpartikel, die Anzahl größerer Aggregate  steigt. Die Farbe von feinst in einer Flüssigkeit verteilten  Goldnanopartikeln hängt aber von deren Größe ab. Während die  arsenfreien Goldnanopartikel in der Lösung rot erscheinen, ist bei  Aggregation durch Arsen ein Farbumschlag nach blau erkennbar.  Konzentrationen bis hinunter zu 1 ppb lassen sich anhand der  Farbänderung mit dem bloßen Auge noch erkennen. (...)
        	 Eine sehr genaue Methode zur Bestimmung  minimaler Änderungen von Partikelgrößen ist die , bei der das Streulicht eines Lasers an den  Partikeln analysiert wird. Mithilfe der dynamischen  Lichtstreuung (DLS) gelang es, noch Arsen-Konzentrationen bis zu 3 ppt nachzuweisen und zu  quantifizieren. [weiter]
             
        	Tausende ohne Trinkwasser
        	  Teile Großbritanniens versinken im Regen
        	mainpost.de, 22.11.2009
        	Der  sintflutartige Regen war nach 24 Stunden vorüber, die Aufräumarbeiten  werden jedoch noch Monate dauern. In den Hochwassergebieten in  Großbritannien und Irland blieben die Menschen am Wochenende von  neuerlichen verheerenden Rekordregenfällen zwar verschont, die Angst  vor weiteren katastrophalen Folgen aber blieb.
        	Nachdem bereits  sechs Brücken in der nordenglischen Grafschaft Cumbria unter der  reißenden Wucht der Wassermassen eingestürzt waren, nahmen Experten  seit Sonntag alle 1800 Brücken der betroffenen Region unter die Lupe.
        	Viele Übergänge und Straßen blieben auch den dritten Tag in Folge im  Nordwesten Englands und Teilen Irlands gesperrt. (...)
        	In den Hochwassergebieten werden Hunderte Menschen noch Wochen in  Behelfsunterkünften wohnen müssen, bevor sie ihre eigenen vier Wände  wieder beziehen können. Knapp 800 Haushalte in Großbritannien waren am  Sonntag noch ohne Strom, in Irland waren 18 000 Haushalte von der  Versorgung mit Trinkwasser abgeschnitten.  (...)
        	Premierminister Gordon Brown hatte am Samstag  die Krisenregion besucht, Menschen in einer Notunterkunft Mut  zugesprochen und eine Million Pfund (1,12 Millionen Euro) Soforthilfe  der Regierung zugesagt. [weiter]
        	 
        	Kein Meer mehr - aber Land in Sicht
        	  Die Ozeane sind als Kohlendioxidspeicher allmählich überlastet
        	wissenschaft.de, 19.11.2009
        	Die  Ozeane spielen in Verbindung mit dem Klimawandel eine wichtige Rolle,  denn sie nehmen 20 bis 35 Prozent des vom Menschen erzeugten  Kohlendioxids auf. Damit könnte es jedoch bald vorbei sein, warnen  US-Forscher: Obwohl die Meere jedes Jahr mehr Tonnen CO2 schlucken,  sinkt der prozentuale Anteil des produzierten Klimagases, der auf diese  Weise aus der Atmosphäre entfernt wird – vor allem, weil der Ausstoß  stark ansteigt. So schaffen die Ozeane seit dem Jahr 2000 insgesamt  rund 10 Prozent weniger als zuvor. 
        	  Das Team um Samar Khatiwala von der Universität von Columbia in New  York fand zudem heraus, dass ein immer höherer Anteil CO2 von den  Landmassen in Form von Pflanzen aufgenommen wird. Für ihre Studie  hatten die Wissenschaftler ein Modell entwickelt, mit dem sich der  Anteil des vom Menschen verursachten Kohlendioxids in den Ozeanen  rückwirkend für die Zeit seit der Industriellen Revolution berechnen  lässt.
(...) "Wir können  uns auf die Speicherfunktion von Meer und Land in Zukunft nicht so mehr  verlassen wie in der Vergangenheit und müssen unseren maßlosen Hunger  auf fossile Brennstoffe bremsen."
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        	Unterwasser-Recycling - 
        	  Altes Filtersystem tropischer Meeres-Schwämme ernährt Korallen
        	wissenschaft.de, 13.11.2009
        	(...) In tropischen Gewässern, wo Korallenriffe wachsen, sind Nährstoffe  Mangelware, und entsprechend groß ist die Konkurrenz. Schwämme wie die  von den Forschern untersuchte Art Halisarca caerulea haben sich daher  darauf spezialisiert, gelösten Kohlenstoff aus dem Wasser zu filtern.  Und zwar nicht wenig: Die Wissenschaftler um Jasper De Goeij stellten  fest, dass Halisarca caerulea Tag für Tag etwa sein halbes  Körpergewicht an Kohlenstoff zu sich nahm. Trotzdem schien er nicht  wesentlich zu wachsen. Was passierte also mit dem Kohlenstoff? (...)
        	Untersuchungen ergaben, dass die Schwämme   alle vier bis fünf Stunden ihren  Filterapparat erneuern – vermutlich, weil sie durch die großen Wassermengen, die  sie filtern, auch mit vielen Viren, Bakterien und Giftstoffen in  Kontakt kommen. Diese Vorsichtsmaßnahme hat aber auch für andere  Riffbewohner wie Korallen enorme Vorteile: Denn diese können zwar  keinen gelösten Kohlenstoff aufnehmen, wohl aber die abgestoßenen  Kragengeißelzellen. (...) [weiter]
        	 
        	Studie: Wie viel Wasser hat das Meer?
        	idw-online.de, 11.11.2009
        	Schwankungen  des Meeresspiegels zu messen, ist vergleichsweise einfach. Weitaus  komplizierter ist es, daraus die Änderung der Wassermasse zu berechnen.  Einem Team von Geodäten und Ozeanographen der Universität Bonn, des  Deutschen Geoforschungszentrums GFZ und des Alfred-Wegener-Instituts  für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft ist das  nun erstmals gelungen. Die Forscher konnten kurzzeitige Schwankungen in  der räumlichen Verteilung der Ozeanwassermassen beobachten. Ihre  Ergebnisse sind unter anderem für bessere Klimamodelle wichtig.
        	Um das Ozeanvolumen in einer bestimmten Region zu berechnen, muss man  (neben der Topographie des Meeresbodens) lediglich die Höhe des  Meeresspiegels kennen. Dazu greifen Forscher schon seit langem auf  Pegelstationen und Satellitenverfahren zurück. Die Ozeanmasse hängt  aber nicht nur vom Volumen, sondern auch von der Temperatur und vom  Salzgehalt ab. So dehnt sich Wasser bei Erwärmung aus. Warmes Wasser  wiegt daher weniger als dieselbe Menge kalten Wassers. 
        	Zur Berechnung der Ozeanmasse müsste man daher die Temperatur- und  Salzgehalts-Profile kennen. Diese lassen sich aber nicht einfach  messen. "Wir haben für unsere Studie daher verschiedene Verfahren  kombiniert, um auf Masseänderungen zu schließen", erklärt Professor Dr.  Jürgen Kusche. 
        	(...) "Wir haben diese Messdaten mit numerischen Modellen des Ozeans  kombiniert", erklärt Kusche. "So konnten wir erstmals nachweisen, dass  insbesondere in den höheren Breiten regelmäßig bedeutende Schwankungen  der Wassermasse auftreten, und das innerhalb von nur ein bis zwei  Wochen." 
        	Bislang wusste man lediglich, dass die Masse des weltweiten  Ozeanwassers jahreszeitlich im Schnitt um etwa drei Billiarden  Kilogramm schwankt - das entspricht etwa sieben bis acht Millimetern  Meeresspiegelvariation. Dieser Effekt wird unter anderem durch  Variationen in Niederschlag und Verdunstung sowie der Speicherung von  Wasser als Schnee hervorgerufen. Aber auch das Abschmelzen der  Gletscher und der Eismassen in Grönland und der Antarktis spielen eine  Rolle. 
        	Aus dem Vergleich der Massen- und Volumenänderung wollen die Forscher  insbesondere auf Veränderungen der im Ozean gespeicherten Wärmemenge  schließen. Demnächst sollen daher auch die langzeitlichen Veränderungen  untersucht werden. Die Ergebnisse sollen unter anderem in bessere  Klimamodelle einfließen. (...) [weiter]
        	 
        	Fische sollen Wasser sauber fressen
        	derwesten.de, 10.11.2009
        	Im  Baldeneysee schwimmen seit Dienstag rund 9000 so genannte „Rotfedern” (...). Damit sollen aber nicht Angler oder Kormorane am See-Ufer beglückt  werden – der Fisch gilt trotz hoher Grätendichte durchaus als  Delikatesse. Sondern der Fisch hat einen klaren Auftrag, und der lautet: Fische,  fresst den See sauber! Die Leibspeise der „Rotfeder” ist die  algenähnliche Wasserpflanze „Elodea”. Sie breitet sich seit 2008  verstärkt im Baldeneysee aus. Das macht den Wassersportlern erheblich  zu schaffen. Im Sommer war ein Viertel der gesamten Oberfläche des  Baldeneysees bewachsen. Grün schillerte die „Wasserpest” in der  Sommersonne. Im August 2009 setzte der Ruhrverband, der für die  Ruhrstauseen zuständig ist, ein „Mäh-Boot” ein. Das holte 100  Kubikmeter Algen täglich aus dem See – so konnte wenigstens die  Segelwoche störungsfrei stattfinden. 
        	 Die „Rotfedern” werden den Algenwuchs im See nicht beseitigen, aber die  schlimmsten Auswüchse dämmen – das hoffen die Verantwortlichen des  Ruhrverbandes. (...) „Es  handelt sich um einen ökologisch sinnvollen Weg, dem Wachstum zu  begegnen. Ob sich die gewünschten Erfolge im Baldeneysee wirklich  einstellen, wird man aber erst in den nächsten Jahren sehen.”
        	 Hecht und Zander – beide schwimmen im Baldeneysee – sowie Kormorane  sind die natürlichen Feinde der „Rotfeder”. Jeder Fisch frisst etwa 25  Gramm der „Elodea” täglich. Dass es angesichts der Vielzahl der jetzt  ausgesetzten Fische künftig zu einer „Rotfeder”-Plage kommt, halten die  Experten für ausgeschlossen. „Das regelt die Natur selbst”, sagt Markus  Kühlmann, Fischereimeister beim Ruhrverband. Erstmals vermehren werden  sich die „Rotfedern” voraussichtlich im Frühjahr 2010. (...)
        	 Die Pflanze richtet trotz ihres schnellen Wachstums keinen ökologischen  Schaden an. Sie entzieht dem Wasser keinen Sauerstoff. Sie ist Folge  der besseren Qualität des Ruhrwassers: Sie kann nur in klarem Wasser  wachsen und benötigt Licht. [weiter]
        	 
        	Nanopartikel können Mikroorganismen schädigen
        	  Umweltgeowissenschafter und Limnologen weisen toxisches Verhalten in Biofilmen nach
        	idw-online.de, 09.11.2009
        	(...) Künstlich hergestellte Nanomaterialien sind kleiner als 100 nm (1  Nanometer = 1 Millionstel Millimeter) und zeigen deshalb häufig  neuartige chemische, physikalische und optische Eigenschaften. Auf  Grund dieser besonderen Eigenschaften finden sie ein breites  Anwendungsgebiet in der Industrie, aber auch zunehmend in  Alltagsprodukten wie beispielsweise Sonnencreme, Kleidung oder  Nahrungsmittel. Der Markt für Nanotechnologie wird im nächsten  Jahrzehnt auf eine Milliarde Euro geschätzt. Während der Produktion,  der Anwendung oder Entsorgung gelangen diese Materialien aber auch in  die Umwelt, z.B. über das Abwasser. Das Verhalten dieser Materialien  und deren Effekte auf Organismen sind bisher weitgehend unerforscht.
        	Die nun publizierte Studie beschäftigt sich mit dem Transportverhalten  von nanopartikulärem Titandioxid (TiO2), das aufgrund seiner hohen  Produktionsraten und breiten Anwendungsgebiete in relevanten  Konzentrationen über Wasser in die Umwelt gelangt.
        	Das besondere an der Studie ist der erste Nachweis der Zytotoxizität  von sehr geringen Konzentrationen von Titandioxid unter natürlichen  Umweltbedingungen. Hierzu wurden eigens Mikrokosmen (...), die den Nanopartikel-Transport in  Fließgewässern naturnah darstellen, und die Effekte auf natürliche  mikrobiologische Gemeinschaften untersucht. 
        	(...) In der Grenzschicht zwischen  Wasserphase und Sediment bildet sich ein so genannter Biofilm, eine  dünne Schleimschicht, in der Mikroorganismen eingebettet sind. Sind die  Nanopartikel im Wasser fein verteilt, ist deren Verbleib im Wasser  sowie die Transportreichweite entsprechend erhöht und freischwimmende  Organismen werden durch die Nanopartikel geschädigt.
        	Darüber hinaus wird das Titandioxid im Biofilm angereichert und kann  hier unter Einfluss von Licht seine schädigende Wirkung entfalten. Ein  Vergleich der beiden Testansätze zeigte zweierlei: Titandioxid ist  zellschädigend, und der Biofilm hat eine schützende Wirkung auf die  eingebetteten Organismen. (...) [weiter]
        	 
        	Mit Licht zu sauberem Wasser
        	dlr.de, 5.  November 2009
        	Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in  Lampoldshausen reinigt von nun an die solare Wasserreinigungsanlage  Lampoldshausen (SOWARLA) Wasser von schwer abbaubaren organischen und  anorganischen Verunreinigungen unter Einsatz von Sonnenlicht.  Kernstück der Anlage ist ein neuartiger Solarreceiver, der aus  Sonnenstrahlung die nötige Energie gewinnt, um unterschiedlichste  Schadstoffe im Wasser zu  entfernen. Unter dem Produktnamen RayWOx  wurde dieser, auf DLR Know-how basierende Anlagentyp, in den Markt  eingeführt.
        	(...) Die  exzellente Wirksamkeit des Verfahrens konnte für viele, teils sehr  problematische Abwässer nachgewiesen werden. So wurden bereits  pharmazeutische Wirkstoffe wie Antibiotika, Röntgenkontrastmittel oder  Hormone ebenso sicher im Abwasser zerstört wie chlorierte  Kohlenwasserstoffe aus Grundwasserschäden, schädliche Stoffe in  Abluftwäscherlaugen aus der Textilveredelung oder Belastungen in  kommunalen Abwässern. 
        	(...) Die in Lampoldshausen in Betrieb genommene Demonstrationsanlage kann  die mit Raketentreibstoffen und deren Verbrennungsprodukten  kontaminierten Kühlwässer aus den Triebwerksprüfständen des  DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe vollständig reinigen. Kernstück der  Solartechnik ist ein Receiver, der aus transparenten Glasröhren  besteht. Durch diese Glasröhren wird das mit Eisenionen als  Photokatalysator und geringen Mengen Wasserstoffperoxid vermischte  Abwasser gepumpt, bis die Sonnenstrahlen den gewünschten Reinigungsgrad  erzielt haben. (...) [weiter]
        	 
        	Deutsche Wasser- und Abwassertechnik ignoriert die Krise
        	maschinenmarkt.de, 04.11.2009
        	Die deutschen Exporteure von Komponenten und Systemen zur  Wasseraufbereitung, Abwasser- und Schlammbehandlung haben bei den  Ausfuhren von Januar bis Juli 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum  nur leichte Einbußen verzeichnet. Der Umsatz sank um 6,9% auf rund 344  Mio. Euro nach 369 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2008, wie die  VDMA-Fachabteilung Wasser- und Abwassertechnik am Mittwoch mitteilt.
        	
        	  
        	  Weltweit stärkste Exportmärkte waren Russland mit 33,1 Mio. Euro vor  China mit 32 Mio. Euro (...). In den EU-Staaten seien die Exporte um  7,5% auf 147 Mio. Euro gefallen. Stärkste Märkte in dieser Region waren  laut Angaben Frankreich mit 24,7 Mio. Euro, gefolgt von Großbritannien  mit 19 Mio. Euro. 
        	Im  Jahr 2008 konnten die Hersteller und Lieferanten von Komponenten und  Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung einen  Geräteumsatz von 1,3 Mrd. Euro erzielen und im Exportgeschäft ihre  Position im Spitzenfeld der internationalen Anbieter behaupten, heißt  es weiter. Deutschland habe mit 658 Mio. Euro beziehungsweise einem  Anteil von 23,7% in 2008 den zweiten Platz belegt
        	Die  USA hätten mit 684 Mio. Euro Export und einem Anteil von 24,7% an den  weltweiten Ausfuhren von wasser- und abwassertechnischen Komponenten  und Systemen Platz eins. Italien folge auf Rang drei mit 289 Mio. Euro  oder 10,4%. (...)
        	  
            Entgegen  dem allgemeinen Trend im Maschinen- und Anlagenbau spüre die Branche  der „Wasser- und Abwassertechnik“ noch nichts von der Krise. Das rühre  auch daher, dass die Anbieter von Wasseraufbereitungs-, Abwasser- und  Schlammbehandlungsanlagen nicht auf ein Produkt und eine  Abnehmerbranche fixiert seien, sondern eine Vielfalt von Systemen für  fast alle Industriebranchen und viele kommunale Einsatzfelder  bereitstellen könnten.
(...)
            62%  der befragten Unternehmen verzeichneten unveränderte Kundenanfragen im  ersten Halbjahr 2009, berichtet die VDMA-Fachabteilung. Für das zweite  Halbjahr würden rund 48% der Unternehmen mit einer Abnahme der  Auftragseingänge rechnen. Dagegen würden nur noch 35% der Befragten  eine Zunahme bei den Auftragseingängen erwarten.
Die  Kapazitäten der Unternehmen seien im zweiten Halbjahr 2009  durchschnittlich zu 79% ausgelastet. Zum 31. Dezember 2009 würden rund  44% der Unternehmen mit einem unveränderten Personalstand im Vergleich  zum 30. Juni 2009 rechnen. (...) [weiter]
 
Eisendüngung  kontrolliert Stickstoffangebot
   - Neue Studie untermauert die Bedeutung  von Eisen für das Nährstoffangebot im Ozean -
idw-online.de, 03.11.2009
Eine  internationale Gruppe von Meeresforschern unter Beteiligung des Kieler  Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) hat die  Zusammenhänge zwischen dem Eintrag von Eisen und dem Stickstoffangebot  im Atlantischen Ozean näher untersucht. In einer Studie (...) zeigen die Wissenschaftler, dass durch Wüstenstaub ins Meer  transportiertes Eisen, für das Nährstoffangebot von entscheidender  Bedeutung ist. Die Ergebnisse sind für das bessere Verständnis  komplexer Prozesse unseres Klimasystems bedeutsam.
Stickstoff ist für das Leben auf unserem Planeten von elementarer  Bedeutung, wenngleich es in gasförmigen Zustand, immerhin 70% unserer  Luft bestehen daraus, von den meisten Lebewesen nicht genutzt werden  kann. Nutzbar  ist Stickstoff erst, wenn er (...) zum Beispiel in Form von Ammonium "fixiert" wird. Solche  Umwandlungen werden durch 'diazotrophische' Mikroben, wie zum Beispiel  das blau-grüne Bakterium Trichodesmium, bewerkstelligt. Diese  Organismen können, ausgestattet mit speziellen Enzymen, diese  energieaufwändigen Umwandlungen durchführen.
In weiten Teilen der Ozeane wird das Wachstum des Phytoplanktons,  mikroskopisch kleiner mariner Pflanzen, durch den Mangel an so  fixiertem Stickstoff begrenzt und damit auch deren Aufnahme von  Kohlendioxid durch Photosynthese. (...) Die Umsatzraten der Stickstoff fixierenden  Prozesse hängen von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der  Verfügbarkeit von Eisen und Phosphaten, die die Mikroben für ihr  Wachstum benötigen. 
Die Forschung hat in den letzten Jahren sich insbesondere auf die  Verfügbarkeit von Eisen für die Stickstofffixierung konzentriert, da  Enzyme viel von diesem Element enthalten. Andere Arbeiten haben  demgegenüber aber die schon lange bekannte These gestützt, das Phosphor  für die Fixierung von besonderer Bedeutung ist. Die neue Studie gibt  nun klare Anhaltspunkte, dass die Verfügbarkeit von Eisen der wirklich  entscheidende Faktor ist.
"Die neuen Daten, die zusammen mit Kollegen in englischen und  amerikanischen Kollegen gewonnen und analysiert wurden, liefern nun  erstmalig schlüssige Beweise, dass zumindest im Atlantik aus der Sahara  stammendes Eisen die entscheidende Rolle bei der Stickstofffixierung  spielt", erklärt, Prof. Dr. Julie LaRoche vom Kieler Leibniz-Institut  für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR). (...) [weiter]