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		 November 
		2008Wasser-/Abwassernachrichten | 
          
        	Biomasseproduktion mit Abwässern löst Wasser- und Düngerengpässe
        	ttz-bremerhaven.de, 25.11.2008
        	Die Produktion von Biomasse zeigt neue Perspektiven für die  Landwirtschaft auf. Wasserknappheit und steigende Düngerpreise  erschweren eine kostendeckende Bewirtschaftung von Ackerflächen. Einen  Ausweg kann die Kreislaufwirtschaft mit Schwarz- und Grauwasser zur  Biomasseproduktion aufzeigen, dass die Effizienz bisheriger Systeme um  das Dreifache steigern soll. In dem EU-Projekt BIOPROS arbeiten Partner  aus 12 Ländern unter Leitung des ttz Bremerhaven daran, das Know-how  über die sichere Verwendung von Abwasser zu verbreiten und damit die  Biomasseproduktion in den stark ländlichen geprägten östlichen  EU-Ländern und dem niederschlagsarmen Südeuropa zu beleben.
        	Die Auflagen der EU-Gesetzgebung zu Umweltschutz und Ackerbau in den  Mitgliedsländern bringen besonders Staaten, die bisher weitgehend ohne  Klärsysteme für ihre Abwässer auskamen, in Handlungsdruck. Bei der  notwendigen Investition in die Produktionsinfrastruktur stehen  Produzenten vor der Wahl: Entweder Investitionen in den Ausbau von  besserer Anlagentechnik in damit ausländisches Know-how zu tätigen oder  die Landwirte der Region als Abnehmer für Schwarz- und Grauwasser zu  gewinnen und so einen beträchtlichen Teil der Investitionen für die  nachhaltige Entwicklung der eigenen Region einzusetzen. 
        	Das  Konsortium des EU-Projektes BIOPROS will daher in Zusammenarbeit mit  landwirtschaftlichen Verbänden das Wissen über die sichere und  effiziente Verwendung von kommunalen Abwässern zur Biomasseproduktion  stärker verbreiten. Die Potenziale für Landwirtschaft und Ökobilanz  sprechen für sich: 10% zusätzliche Einnahmen durch die Abnahme von  Abwässern könnten die Position der Landwirte erheblich verbessern und  sie unabhängiger von Subventionen machen. Darüber hinaus sparen sie  Kosten für Nitratdünger ein - bei den aktuellen Verteuerungsraten  (Preisverdopplung innerhalb von zwei Jahren) ein wesentlicher Faktor.  Der Bedarf an CO2-neutralen Energieträgern ist immens, die Abnahme  daher gesichert. Die Schonung der natürlichen Wasserressourcen durch  die Bewässerung mit Abwässern kann in trockenen Gebieten rund 70%  betragen. Auch für die Betreiber von Kläranlagen ergeben sich  Kostenersparnispotentiale bis zu 50% für die Abwasserbehandlung. 
        	Damit  das Modell der geschlossenen Kreislaufwirtschaft sachkundig umgesetzt  und Anwendungsfehler vermieden werden, bemühen sich die  BIOPROS-Projektpartner um die Etablierung von Standards. In der  dreijährigen Projektlaufzeit von BIOPROS wurden Best-Practice Modelle  und Kostenanalysen erarbeitet, die nun über landwirtschaftliche  Verbände in Schweden, Bulgarien, Polen, Estland, Tschechien, der  Slowakei, Italien und Spanien potentiellen Anwendern vermittelt werden.  Mehrere hundert Interessenten - Energieproduzenten, Landwirte,  Prozessingenieure - haben die europaweiten Trainings bereits genutzt. (...) [weiter]
        	 
        	Trinkwasser aus dem Meer
        	rp-online.de, 24.11.2008
        	Um unser Trinkwasser könnten einmal Kriege geführt werden. Denn sauberes Wasser wird auf der Erde immer knapper, und unterirdisch machen Grundwasser-Vorkommen nicht an Staatsgrenzen Halt. Der Entzug der Quellen kann daher in trockenen Regionen problematisch werden. Erstmals haben in diesem Jahr die Vereinten Nationen, die bereits von der „Wasser-Krise“ sprechen, eine Grundwasser-Inventur gemacht. Ihr Fazit: 273 Reservoirs liegen geografisch unter mehr als einem Staat, 90 davon in Westeuropa.
        	 Wie die Untersuchung ergab, deckt die EU derzeit 70 Prozent ihres Süßwasserbedarfs aus den unterirdischen Vorkommen. In anderen Regionen der Welt liegt der Prozentsatz deutlich höher. Eine Lösung für die globale Trinkwasser-Knappheit, bei der immer mehr von den unterirdischen Reserven angezapft werden, könnten Entsalzungs-Anlagen sein. Bis vor 20 Jahren lohnte sich das aufwändige Verfahren kaum. Inzwischen aber sind weltweit 13 000 Entsalzungs-Anlagen in Betrieb. Sie produzieren täglich 70 Millionen Kubikmeter Frischwasser. Das ist etwa fünf Mal so viel wie täglich in Deutschland verbraucht wird. Nach Informationen des Vereins Deutsche Meerwasser-Entsalzung (DME) mit Sitz in Duisburg hängen eine halbe Milliarde Menschen von diesen Systemen ab (...).
        	 „Das ist ein Riesen-Zukunftsmarkt“, sagt Claus Mertes, Vorsitzender des DME. Bis 2015 erwartet er ein Investitions-Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro in neue und bestehende Anlagen. Deutsche Unternehmen profitieren davon, weil sie viele Komponenten der Technologie anbieten.
        	Stehen diese Hitze-Quellen nicht zur Verfügung, wird in modernen  Anlagen die Umkehrosmose eingesetzt (...). Den Strom für  die Pumpen können künftig Solaranlagen liefern. (...)
        	Auf dem Markt haben sich mehrere Verfahren etabliert. Seit den ersten  Entsalzungs-Versuchen in den 1960er Jahren gibt es die thermische  Verdampfung. Dabei wird Wasser an Land gepumpt, mit viel Energie  erhitzt und das Kondensat aufgefangen. Das Verfahren rentiert sich  jedoch nur, wenn es an andere industrielle Prozesse gekoppelt ist, bei  denen ohnehin Wärme abfällt. Zum Beispiel bei Kraftwerken oder beim  Stahlkochen. (...) [weiter]
        	 
        	Indien und Deutschland bauen Umweltzusammenarbeit aus - Strategischer Umweltdialog zu Energie, Wasser und Abfall
        	pressrelations.de, 18.11.2008
        	 Indien und Deutschland wollen ihre bilaterale Zusammenarbeit im Umwelt-  und Klimaschutz ausbauen. „Die Zusammenarbeit mit Indien bietet der  deutschen Industrie große Investitionschancen. Sie ist wesentlicher  Bestandteil des strategischen Umweltdialogs, den wir nutzen, um  intensiv für ein anspruchsvolles Ergebnis bei den internationalen  Klimaverhandlungen zu werben“, sagte Bundesumweltminister Sigmar  Gabriel (...) zur Eröffnung des ersten Deutsch-Indischen Umweltforums  in Neu Delhi. Schwerpunkte des Dialogs sind Klima- und Energiepolitik  sowie Wasser-, Abwasser- und Abfallmanagement. An der zweitägigen  Veranstaltung nehmen rund 250 Vertreter von Unternehmen, Verbänden und  Regierungsbeamten aus beiden Ländern teil.
        	Indien gehört zu den aktivsten Nutzern des Klimaschutztransfers unter  dem Kyoto-Protokoll (Clean Development Mechanismus - CDM) und ist einer  der wichtigsten Partner für CDM-Vorhaben deutscher Unternehmen. Das  wirtschaftliche Potential von Energie- und Ressourceneffizienz und der  verstärkten Nutzung regenerativer Energien hat in Indien zu einem  starken Interesse an Umwelttechnologien geführt. (...)
        	Gabriel verwies auf den enormen Bedarf an Abwassertechnik in Indien, da  zurzeit nur 20 Prozent des Abwassers behandelt würden. Dabei geht es  sowohl um Lösungen für innerstädtische Kanalisationssysteme als auch um  dezentrale Anlagen zur Behandlung von Abwasser im ländlichen Raum. Die  anfallende Biomasse kann für die Gewinnung von Biogas genutzt werden,  die als vielfach verwendbare erneuerbare Energie zur Verfügung steht. (...)
        	Das Bundesumweltministerium unterstützt gezielt Exportaktivitäten, um  „Greentech Made in Germany“ weltweit an den Markt zu bringen. So bieten  die Exportinitiativen RETech und German Water Partnership eine  Plattform für Unternehmen aus der Abfall- und Wasserwirtschaft. Ferner  besteht im Ministerium eine Servicestelle für Umwelttechnologieexport-  und CDM-Vorhaben. (...) [weiter]
        	
                                                                                                
        	Beijing ringt mit Wasserkrise        	
        	vdi-nachrichten, 14.11.2008
        	 Nach  jahrelanger Trockenheit drohte Beijing der Wassernotstand, Regenfälle  haben die Lage vorerst entspannt. Langfristig soll Wasser aus dem Süden  des Landes die Lage dauerhaft entspannen. Wassermassen aus dem  Flusssystem des Jangtse sollen Beijing retten. (...)
        	Seit 1999 hatten die  Niederschläge in der Hauptstadt der Volksrepublik China im Schnitt um  ein Drittel unter dem langjährigen Mittelwert von 600 mm pro Jahr  gelegen. Der 4,4 Mrd. m³ große Miyun-Stausee, Beijings einziger  Trinkwasserspeicher, stand kurz davor auszutrocknen. 
        	Doch die  Regenfälle brachten nur eine Atempause. Mitte September wurde eine  Maßnahme eingeleitet, die an sich schon für das Frühjahr vorgesehen  war. Über einen 300 km langen Kanal sollen von Süden her, aus Stauseen  in der Provinz Hebei, bis zum März 2009 insgesamt 300 Mio. m³ Wasser in  den Großraum Beijing fließen. 
        	Dieser Großraum bildet eine  Verwaltungseinheit mit Provinzstatus; er hat 20 Mio. Einwohner und  umfasst die Stadt sowie 16.000 km² Umland. Der jährliche  Wasserverbrauch liegt bei 4 Mrd. m³. Die Hälfte davon benötigt die  Bewässerungslandwirtschaft, der Rest geht zu etwa gleichen Teilen in  Industrie und Haushalte.
        	(...) Dass die  Wasserversorgung bis jetzt überhaupt noch aufrechterhalten werden  konnte, ist reichen Grundwasservorräten zu verdanken. Aus ihnen werden  mittlerweile zwei Drittel des Verbrauchs gedeckt.
        	Der Preis für  diesen anhaltenden Raubbau: Der Grundwasserspiegel sinkt jährlich um  einige Meter, was zur Folge hat, dass sich auf über 2000 km² der Boden  mehr als 10 cm gesenkt hat. Auch die Oberflächengewässer werden bis zur  Neige ausgeschöpft. Die Flüsse führen nur noch ein Zehntel ihrer  ursprünglichen Wassermenge. Zudem sind sie stark verschmutzt. 
        	In  der Stadt dagegen hat sich die Situation im Vorlauf zur Olympiade stark  verbessert; 90 % des Abwassers werden jetzt gereinigt. Deutsche Firmen  sind daran mit zwei Vorzeigeprojekten beteiligt. Mit der  Ultrafiltrationstechnik lässt sich Abwasser keimfrei machen. So kann es  als "Grauwasser" wiederverwendet werden kann: zur Straßenreinigung und  Toilettenspülung, aber auch als Kühlwasser, zum Autowaschen oder zur  Bewässerung von Grünanlagen, wie es im Olympiapark geschieht. (...)
        	Alle sonstigen Maßnahmen allerdings verblassen neben  dem Projekt, das die chinesische Regierung 2002 auf den Weg gebracht  hat: den gigantischen Wassertransfer vom Jangtse. Ab 2010 sollen vom  Danjiang-Stausee am Oberlauf des Han, der bei Wuhan in den Jangtse  mündet, jährlich 14 Mrd. m³ in den trockenen Norden fließen. Davon sind  1 Mrd. m³ bis 2 Mrd. m³ für Beijing bestimmt. (...) [weiter]
        	 
        	OECD-Studie: Wasser wird 2030 knapp
 
        	  OECD Umweltstudie warnt vor dramatischen Klmiaveränderungen.
        	visavis.de, 11.11.2008
        	In der am Montag in Berlin veröffentlichten  Studie „OECD-Umweltausblick bis 2030“ warnt die Organisation für  wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) eindrücklich vor  dem Klimawandel und einem weltweiten Anstieg der Temperaturen um 1,7  bis 2,4 Grad bis zum Jahr 2030. Folgen der Klimaveränderungen seien  Hitzewellen, Dürreperioden, Stürme und Überschwemmungen. Weiterhin  könnte die Erderwärmung massives Artensterben und eine dramatische  Wasserknappheit nach sich ziehen. (...)
        	        	  Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der weltweite Ausbau  der Infrastruktur und der Landwirtschaft für nach wie vor steigende  CO2-Emissionen und die Klimaveränderung verantwortlich ist. Dabei  schätzen die Experten der OECD, dass sich der Ausstoß der  CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um bis zu 50 Prozent erhöhen könnte,  wenn nicht rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet  werden. (...) [weiter]
        	Bezugsquellen der Studie (wasser-wissen-team)
        	 
        	VDMA: Deutsche Wasser- und Abwassertechnik weiter auf Wachstumskurs
        	chemietechnik.de, 07.11.2008
        	Die  deutschen Exporteure von Komponenten und Systemen zur  Wasseraufbereitung, Abwasser- und Schlammbehandlung konnten ihre  Ausfuhren von Januar bis Juli 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum  um 20 Prozent auf rund 370 Mio. Euro steigern.
        	Weltweit  stärkste Exportmärkte waren nach den Erhebungen der VDMA-Fachabteilung  Wasser- und Abwassertechnik Russland mit 33,2 Mio. und China mit 27,9  Mio. Euro. In die EU-27 Staaten stieg der Export um mehr als 32 Prozent  auf 159 Mio. Euro. Stärkste Märkte in dieser Region waren  Großbritannien mit 19,8 Mio. und Frankreich mit 19,4 Mio. Euro. (...)
        	Die Geschäftserwartung für das  laufende Jahr wird aufgrund des sich gut entwickelnden Auslandgeschäfts  und Anfragen nach speziellen Anlagen zur Prozesswasserbehandlung und  Kreislaufführung von Wasser in der Industrie positiv eingeschätzt.  Anlagen und Komponenten zur industriellen Wasseraufbereitung und  Abwasserbehandlung machen derzeit rund 50 Prozent des Auftragseingangs  aus.
        	Entsprechend einer aktuellen Umfrage des VDMA-Fachverbands  Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate kommen die Aufträge für  Wasseraufbereitungs-, Abwasser- und Schlammbehandlungsanlagen  schwerpunktmäßig aus den Bereichen der öffentlichen und privaten Ver-  und Entsorger (32,64 Prozent), der Nahrungs- und Genussmittel-,  einschließlich Getränkeindustrie (13,22 Prozent) sowie der chemischen,  petrochemischen und pharmazeutischen Industrie (10,67 Prozent). (...) [weiter]