Mai 2007

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Hohe Preise für Berliner Wasser

welt.de, 31.05.2007

Ein neuer Städtevergleich hat ergeben: Die Berliner zahlen deutlich mehr für die Straßenreinigung und das Wasser im Vergleich zu anderen Großstädten und Brandenburger Kommunen. Bei der Grundsteuer ist die Hauptstadt sogar Spitzenreiter. Dagegen sind die Kosten für Müll, Strom und Gas relativ günstig. ... Besonders eklatant ist der Unterschied beim Wasser. Während in Berlin der Kubikmeter 5,09 Euro (Mischpreis) kostet, bezahlt man in Köln nur 3,15 Euro, in München nur 3,21 Euro. Selbst in Hamburg, mit dem sich Berlin häufig vergleicht, kostet der Kubikmeter nur 4,15 Euro. [weiter]

 

Nordrhein-Westfalen will Versorger zu Preissenkungen zwingen

SPIEGEL ONLINE, 29.05.2007

Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium will die Trinkwasserpreise der unterschiedlichen Versorger untersuchen und diese notfalls zu Preissenkungen zwingen. Anlass sei der Bericht bei SPIEGEL ONLINE, wonach es erhebliche Preisunterschiede gibt, sagte ein Sprecher des Ministeriums heute in Düsseldorf.

Die 237 Wasserversorger in Nordrhein-Westfalen müssten nun ihre Preise begründen. Könnten sie dies nicht, werde das Landeskartellamt Verfahren wegen des Verdachts des Preismissbrauchs einleiten. Es handele sich um eine nachträgliche Überprüfung, da anders als beim Strom das Wirtschaftsministerium die Trinkwasserpreise nicht im Voraus genehmigen müsse, erläuterte der Sprecher. Beschwerden von Bürgern gebe es bislang nicht. ....

Mit Kosten von 256 Euro pro Jahr bei einem Ein-Personen-Haushalt hat Essen den höchsten Wasserpreis in Deutschland. Während Trinkwasser in Nordrhein-Westfalen und Ostdeutschland viel kostet, ist es im Norden und Süden der Republik vergleichsweise billig. Am günstigsten ist das Wasser im bayerischen Augsburg. Hier summiert sich die Jahresrechnung auf 75 Euro. Im Durchschnitt aller untersuchten Städte beträgt die jährliche Wasserrechnung eines Ein-Personen-Haushalts 151 Euro.

Zum Teil gibt es für die Preisunterschiede nachvollziehbare Gründe. ... Zum Teil sind die hohen Preise aber auch auf die Monopolstellung der Wasserwerke in ihrem jeweiligen Gebiet zurückzuführen. [weiter]

 

Heilwasser einmal anders

wissenschaft.de, 24.05.2007

Mit Chlor-Sauerstoff-Verbindungen angereichertes Wasser lässt Wunden schneller heilen

Eine Art Superwasser kann Wunden desinfizieren und scheint gleichzeitig ihre Heilung zu fördern, legen mehrere vorläufige Studien nahe. Der Trick: Das Wasser ist angereichert mit reaktiven Chlor-Sauerstoff-Verbindungen, greift jedoch im Gegensatz zu anderen chlorhaltigen Desinfektionsmitteln ausschließlich Mikroorganismen an und schont körpereigenes Gewebe. Zusätzlich verstärkt die Flüssigkeit die Durchblutung der Haut, was die Heilung selbst hartnäckiger Wunden, wie sie bei Diabetikern vorkommen, beschleunigen kann. Während das Mittel als Desinfektionslösung unter dem Namen Dermacyn bereits zugelassen ist, wird die heilungsfördernde Wirkung momentan in klinischen Studien überprüft. ...

Das oxidierte Wasser tötet im Labor selbst solche Mikroben ab, denen die höher konzentrierten Mittel nichts anhaben können. Gleichzeitig verursacht es keinerlei Schäden an Haut oder Schleimhäuten, wenn es auf eine Wunde aufgetragen wird. Das liegt nach Angaben der Entwickler daran, dass die Desinfektionslösung eine Zelle vollständig umfließen muss, um ihre äußere Membran zu durchlöchern und sie somit abzutöten. Hautzellen kämen jedoch immer in einem festen Verbund vor und seien daher vor dieser Wirkung geschützt. ... [weiter]

 

Waschstrategien gegen Allergene

wissenschaft.de, 21.05.2007

Wäsche muss bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden, um Hausstaubmilben effektiv abzutöten. Auch weitere Stoffe, die Allergien auslösen können, wie Pollen oder Hautschuppen von Hunden, werden bei hohen Waschtemperaturen besser entfernt. Dies berichtete der koreanische Arzt Jung-Won Park von der Yonsei-Universität in Seoul auf einem Kongress der American Thoraric Society in San Francisco. ...

Die Wissenschaftler fanden auch eine effektive Alternative, die bei niedrigen Waschtemperaturen von 30 bis 40 Grad angewandt werden kann: Sie empfehlen, nach dem Waschen die Wäsche zweimal für mindestens drei Minuten mit kaltem Wasser ausspülen.

Bei Allergien gegen Hausstaubmilben, die in jedem Haushalt vorkommen, sind nicht die Tiere selbst, sondern ihr Kot der Auslöser der allergischen Reaktionen.  [weiter]

 

Eine Welt aus Dampf und Eis

wissenschaft.de, 17.05.2007

Nur dreißig Lichtjahre von der Erde entfernt kreist ein fremdartiger Planet um eine kleine, rote Sonne namens GJ 436. Der Exot besteht fast vollständig aus Wasser: Eine dreihundert Grad heiße Atmosphäre aus Wasserdampf umgibt den Planeten, dessen Durchmesser etwa viermal so groß ist wie der der Erde. Auch unter der Gashülle befindet sich Wasser – allerdings in exotischen physikalischen Zuständen, berichten Forscher um Michaël Gillon von der Universität Lüttich. ....

Da GJ 436b, wie der Planet offiziell heißt, nur einen Abstand von etwa vier Millionen Kilometer zu seiner Sonne hat, ist seine Atmosphäre sehr heiß. Im Inneren des Planeten ist das Wasser fest, aber ebenfalls heiß. "Wasser hat mehr als ein dutzend verschiedene feste Zustände, von denen nur einer unser vertrautes Eis ist", berichtet Co-Autor Frédéric Pont. "Unter sehr hohem Druck verwandelt sich Wasser in einen Festkörper, der sowohl dichter als Eis als auch als flüssiges Wasser ist – ähnlich wie Kohlenstoff unter sehr hohem Druck zu Diamant wird."  ...

Michael Gillon et al.: Astronomy and Astrophysics, im Druck [weiter]

 

Preistreiber im April: Wohnen, Wasser, Energie

Kleine Zeitung,16.05.2007

Auch im letzten Monat mussten die Österreicher wieder tief in die Taschen greifen. Auch im April war die Hauptgruppe "Wohnung, Wasser, Energie" mit durchschnittlich 5,0 Prozent Verteuerung für etwa die halbe Inflationsrate verantwortlich, die in Österreich im April im Jahresabstand erneut 1,8 Prozent ausgemacht hat. Haushaltsenergie verteuerte sich um 5,8 Prozent, unter anderem Strom um 9 Prozent und Gas um 10 Prozent, wie die Statistik Austria am Mittwoch bekannt gab.

EU-Vergleich. Die niedrigsten Inflationsraten wurden im April in Malta (-1,1 Prozent), Frankreich (1,3 Prozent) und Finnland (1,5 Prozent) gemessen, die höchsten in Lettland (8,8 Prozent), Ungarn (8,7 Prozent) und Estland (5,6 Prozent). Österreich lag nach vorläufigen Zahlen mit einem Verbraucherpreisanstieg von 1,7 Prozent ex aequo mit Dänemark auf Platz sechs. [weiter]

 

Wasser in Hessen zu teuer

PR-inside.com, 14.05.2007

... Nach der Aufdeckung von überteuerten Wasserpreisen in Hessen hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen eine bundesweite Überprüfung der Wasserpreise gefordert. Zudem müssten die Preise in der Wasserwirtschaft transparenter werden, forderte ein Sprecher des Bundesverbands in der «Bild»-Zeitung (Dienstagausgabe). Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) hatte am Montag überhöhte Wasserpreise in seinem Bundesland kritisiert und eine Senkung der Preise zwischen 25 und 40 Prozent gefordert. ... Nach Aussage von Wirtschaftsminister Rhiel laufen derzeit gegen acht Unternehmen Kartellverfahren. ... Ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen werde dadurch künftig brutto 110 Euro weniger pro Jahr für Wasser zahlen als bisher. ... Durch Preisvergleiche müsse Transparenz in die Wasserwirtschaft gebracht werden, um »Preistreibern energisch entgegenzutreten", forderte VhU-Hauptgeschäftsführer Volker Fasbender. Den Kartellverfahren war ein bundesweiter Preisvergleich des Ministeriums von 270 Wasserunternehmen vorausgegangen. Danach müssten die rund eine Million Kunden bei den acht Unternehmen ohne ersichtlichen Grund erheblich mehr bezahlen als in strukturell vergleichbaren anderen Städten und Regionen in Hessen und Deutschland. [weiter]

 

Wasser-Notstand in Ankara

net-tribune, 14.05.2007

Die türkische Hauptstadt Ankara ruft den Wasser-Notstand aus. Nach einem besonders niederschlagsarmen Winter und Frühjahr habe die Stadt höchstens noch für vier bis fünf Monate Trinkwasser, sagte Bürgermeister Melih Gökcek der Zeitung "Hürriyet" vom Montag. Der Stadtrat werde deshalb den Bürgern verbieten, mit dem offenen Gartenschlauch das Auto zu waschen oder den Garten zu wässern. ... Sollten die Maßnahmen zum Wassersparen nicht ausreichen, müssen sich die Einwohner der Hauptstadt darauf einstellen, dass die Trinkwasserversorgung rationiert wird.

Abhilfe soll eine neue Pipeline bieten, die Trinkwasser aus einer Entfernung von 125 Kilometern nach Ankara bringt. Das Projekt wird aber erst in etwa einem halben Jahr und damit nach den trockenen Sommermonaten fertig sein.

... Die Zwölf-Millionen-Metropole Istanbul meldet ebenfalls Tiefststände ihrer Talsperren. Bürgermeister Kadir Topbas appellierte deshalb an seine Bürger, sparsam mit Wasser umzugehen. ... Ein Experte der städtischen Wasserwerke hatte den Istanbulern bereits vor Wochen geraten, das Duschen einzustellen, um Wasser zu sparen. [weiter]

 

Sauberes Wasser für Dritte Welt

Wochen-Zeitung, 10.05.2007

Wasser kann mit einfachen und günstigen Mitteln desinfiziert werden. Damit dieses Wissen vermehrt in Drittweltländern verbreitet werden kann, startet der Lions Club eine Aktion.
Wird Wasser in einer Pet-Flasche während mehreren Stunden an die Sonne gestellt, werden die krankmachenden Keime unschädlich gemacht. Das Prinzip von «Sodis» (Solar Water Desinfektion) wurde bereits vor 25 Jahren im Libanon entdeckt. ETH-Wissenschaftler haben das Prinzip für den täglichen Gebrauch weiterentwickelt. Obschon dies eine effiziente Methode ist, weiss oft nichts davon, wer dringend es wissen müsste: die Bevölkerung in der Dritten Welt. Viele haben dort oft keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Damit dies in den nächsten Jahren ändert, starten die Lions Clubs in der ganzen Schweiz eine Aktion: Sie verkaufen am 12. Mai, am Lions-Tag, Mineralwasser mit einer speziellen «Sodis»-Etikette; das Fläschchen zu fünf Franken. ... Das Geld, die fünf Franken pro Flasche, werde vollumfänglich für die Aufklärung in den Ländern verwendet. Fachleute der ETH würden eine fachliche Begleitung der lokalen Partner garantieren. Am Lions-Tag will der Club etwas Gutes tun für die Menschen in der Dritten Welt und für das Image des Lion Clubs, wie Alfred Gerber sagte. [weiter]

 

Sintflut-Prognose bringt Forscher ins Schwimmen

SPIEGEL ONLINE, 08.05.2007

Zentimeter, einige Handbreit, mehrere Meter - kaum eine Vorhersage über die Zukunft des Planeten ist umstrittener als jene, wie stark die Weltmeere anschwellen werden. Experten prognostizieren Dramatisches, teilweise Bizarres. Dabei versteht niemand den Unsicherheitsfaktor Grönland.

Schweigsamkeit unter Forschern als stumme Kunde kommender Höchstpegel? Kein Laie wäre wohl auf die Idee gekommen, dass Meeresspiegel-Experten dergleichen ins Haus steht. "Jetzt habe ich wirklich alles gesehen", gibt sich auch der Klimaforscher Roger Pielke Junior von der University of Colorado überrascht belustigt. ...

Forscher streiten darüber, wie schnell die Weltmeere in den kommenden Jahrzehnten anschwellen werden. Dabei offenbaren ihre Studien vor allem, dass sich der Anstieg der Ozeane derzeit kaum berechnen lässt. Dennoch beschwören mehrere neue Arbeiten die Katastrophe:

* Wie sich ein Sechs-Meter-Anstieg der Weltmeere auswirken würde, rechnete eine Gruppe um Rex Rowley von der University of Kansas im Fachmagazin "Eos" vor. Nach heutigem Siedlungsmuster wären demnach eine halbe Milliarde Einwohner in sieben Weltregionen bedroht.
* Sieben Meter Plus prophezeite Garry Clarke von der University of British Columbia Anfang Mai den Küstenbewohnern der Erde. Er hatte die Veränderungen am grönländischen Eisschild untersucht, dessen Totalverlust er fürchtet.
* Regionen, die weniger als zehn Meter über dem Meer lägen, würden noch dieses Jahrhundert von anschwellenden Meeren bedroht, warnten Forscher um Bridget Anderson von der Columbia University Ende März im Fachblatt "Environment and Urbanisation", ein Zehntel der Weltbevölkerung sei betroffen.

Einzelne Arbeiten wie diese sind höchst fragwürdig: Heute weiß niemand, wie viele Menschen in 100 Jahren an den Küsten leben - und wie sie sich mit Deichen schützen werden. Geschweige denn in 500 Jahren, dem Zeitraum für Rowleys Sechs-Meter-Szenario. [weiter]

 

Das Wasser bleibt knapp

SPIEGEL ONLINE, 06.05.2007

Schlechte Nachrichten für die Schiffahrt: Auch der für diese Woche angekündigte Regen wird an den für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrigen Wasserständen in deutschen Flüssen kaum etwas ändern.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Koblenz geht davon aus, dass die vorausgesagte Niederschlagsmenge nicht ausreichen wird, um etwa Beschränkungen für die Schifffahrt in Süd- und Ostdeutschland aufheben zu können. Frachtschiffe können zum Beispiel auf der Oder wegen des Niedrigwassers nicht mehr mit voller Ladung fahren. ...

"Extreme Folgen" habe dies vor allem für die Elbe und die Donau, so die BfG: Seit Beginn der vergleichbaren Wasserstands-Aufzeichnungen im Jahr 1901 sei in der Donau in einem Mai noch nie so wenig Wasser gemessen worden wie in der vergangenen Woche. [weiter]

 

Studenten holen Wasser aus der Luft

Kleine Zeitung, 04.05.2007

Eine Erfindung österreichischer und finnischer Studenten könnte in Afrikas Wüsten bald Leben retten. Elf angehende Akademiker der Karl-Franzens-Universität sowie der TU in Graz und in Helsinki haben einen Prototypen entwickelt, der Wasser aus Wüstenluft gewinnt. ...

Das Low-Budget-Gerät gewinnt das Lebenselixier mittels Kondensationsprinzip aus der Luftfeuchtigkeit und wird autark mit Solarenergie betrieben. Ausgerichtet ist die Maschine auf Tansania, wo 39 Millionen Menschen in widrigen Umständen leben. ...

Die Studenten haben den Prototypen in acht Monaten und 4600 Arbeitsstunden entwickelt. Laut Projektleiterin Gabriele Schmied läuft die Maschine "fünf bis sieben Jahre wartungsfrei". Was mit dem Gerät nun geschieht, liegt am Philips-Konzern, der sich mit der Finanzierung den Prototypen sicherte. [weiter]

 

Elbpegel Dresden sinkt auf unter einen Meter

PR-inside.com, 02.05.2007

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sinken die Pegelstände der Elbe in Sachsen wieder. Nach einem kurzzeitigen Anstieg nach einer Talsperrenöffnung in Tschechien wurden am Mittwochnachmittag am Pegel Dresden 98 Zentimeter gemessen, wie eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt und Geologie mitteilte. ...

Das ist etwa die Hälfte des normalen Wasserstandes, der im Schnitt zu dieser Jahreszeit dort zwei Meter beträgt. Für die Schifffahrt sei ein kritischer Wasserstand erst bei 85 Zentimetern erreicht, sagte der Geschäftsführer der Sächsischen Dampfschifffahrt, Michael Lohnherr. Dann könnten einzelne Anleger und Strecken nicht mehr bedient werden. Probleme gebe es schon jetzt bei Wendemanövern der Schiffe. Bei Niedrigwasser könnten sie auch weniger stark beladen werden. Der Wasserstand in der Fahrrinne liegt den Angaben zufolge etwa 80 Zentimeter über dem Messwert an den Pegeln. Da bis zum Wochenende keine nennenswerten Niederschläge erwartet werden, rechnet Lohnherr mit einem weiteren Sinken der Wasserstände. [weiter]

 

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