Februar 2006

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Der See lädt auch in Zeiten der Vogelgrippe zum Bade

NZZ online, 28.02.2006

Weder das Trinkwasser noch die Badewasserqualität sind durch das Virus in Gefahr

Fällt die Badesaison am Zürichsee heuer aus, wenn die Vogelgrippe sich auch hier ausbreitet? Nein, sagen Experten. Auch vom Trinkwasser, das die Stadt Zürich zu 70 Prozent aus ihrem See bezieht, droht keine Ansteckungsgefahr. - Im Kanton Zürich ist gestern die Führungsorganisation aktiviert worden.

Noch ist es nicht so weit. Aber es wäre keine Überraschung, wenn in den nächsten Tagen auch am Zürichseeufer ein mit dem H5N1-Virus infizierter Schwan oder eine Ente gefunden würde. Falls sich das Virus dann weiter ausbreiten sollte, so dürfte der Anblick von Männern in Schutzanzügen und der Gedanke an infizierten Vogelkot manchem die Lust am sonst so beliebten Bad im Zürichsee vergällen. Nüchtern betrachtet sind diese Bedenken allerdings unbegründet. Nichts spricht dafür, dass die Badesaison dieses Jahr ausfallen wird. Kein Mensch hat sich am Kot angesteckt

«Wenn das Virus durch das Wasser übertragen würde, dann hätte die Krankheit in Asien ganz andere Ausmasse angenommen», sagt Daniel Koch, Leiter der Sektion Impfungen beim Bundesamt für Gesundheit. Dort sind bekanntlich Millionen von Menschen in Kontakt mit kranken Vögeln gekommen. Angesteckt haben sich aber lediglich 170 Personen, die überaus engen Kontakt mit Tieren oder Tierkadavern hatten. ... [weiter]

 

1700 müssen Kleinkläranlagen nachrüsten

Passauer Neue Presse, 23.02.2006

Das Landratsamt hat damit begonnen, nach und nach alle Betroffenen auf die Pflicht-Nachrüstung hinzuweisen

Das Landratsamt Freyung-Grafenau hat in den letzten Tagen begonnen, nach und nach rund 1700 Eigentümer von Kleinkläranlagen im Landkreis anzuschreiben und eine Nachrüstung anzumahnen. Der Bundesgesetzgeber hat den Landkreisen auferlegt, durch die Nachrüstung mit einer biologischen Reinigungsstufe für eine dauerhafte Lösung der Abwasseranlagen zu sorgen. Betroffen sind all diejenigen, die auf Dauer nicht an das örtliche Kanalnetz der Städte, Märkte und Gemeinden angeschlossen werden können. Ein Aspekt dieser Aktion des Landratsamts ist der Umweltschutz. ... [weiter]

 

Erdrutsche in Indonesien, Menschen sterben bei Überflutungen

Frankfurter Rundschau, 23.02.06

In der Stadt Manado auf der Insel Sulawesi begruben die Erdmassen nach Behördenangaben vom Mittwoch mindestens 24 Einwohner. Zuvor waren mindestens acht Menschen bei Überschwemmungen getötet worden. ...

Die Erdrutsche waren von Regengüssen ausgelöst worden, die zudem Hunderte von Häusern unter Wasser setzten. Flüsse seien über ihre Ufer getreten und hätten Brücken weggerissen sowie Äcker überflutet.

Der Gouverneur der Provinz Nord-Sulawesi, Sinyo Harry Sarundajang, machte den massiven, illegalen Holzeinschlag für die Erdrutsche und Überschwemmungen verantwortlich. ... [weiter]

 

Umweltfreundliches Kraftwerk auf dem Meeresboden vor Nordnorwegen

Die Welt, 23.02.2006 ;von Jutta Beiner-Lehner

Oslo - Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. In Kvalsund, einem rund 1000-Seelen-Dorf im Norden Norwegens, speist jetzt ein Kraftwerk etliche Haushalte mit Strom aus "Mondenergie". Bei bisherigen Gezeitenkraftwerken - wie sie etwa in Frankreich üblich sind - mußte beim Bau stark in die Natur eingegriffen werden. "In Kvalsund installierten sie am Meeresgrund einen neuen Typ, der die Strömungen ausnutzt", so Svein Thompson, Pressesprecher des Industrieverbands Norsk Industri.

"Die einjährige Pilotphase ist jetzt beendet. Das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend", sagt Thompson. "Die Voraussetzung dieser Art von Stromproduktion ist eine Strömung von mindestens 0,5 Meter pro Sekunde." ... [weiter]

 

Der Fluch des Wassers

Der Spiegel, 22.02.2006; Omar Sayami

Wasser ist in Afghanistan ein besonders kostbares Gut. Eigentlich ist genug für alle da, doch in vielen Regionen müssen die Einheimischen dem Land jeden Tropfen mühsam abringen. Hilfsorganisationen kämpfen Seite an Seite mit den Afghanen gegen Durst, Armut und träge Verwaltungsstrukturen.

Der Bauernjunge Sediq hängt sich mit aller Kraft an den Metall-Hebel der Wasserpumpe. Aus dem Brunnen fließt ein schwacher Strahl klaren Wassers in den Metallbehälter, den Sediq dann mit dem Esel zum Hof seiner Familie transportiert. "Bevor der Brunnen hier errichtet wurde, mussten wir runter zum Fluss, um unseren Wasserbedarf zu decken, und das mehrmals am Tag." In der Ferne windet sich der braungefärbte Kunduz-Fluss durch die Ebene. Sediqs Vater Mumand zeigt stolz auf die aufgemalte deutsche Flagge auf seinem Brunnen: "Vor einem Jahr waren hier deutsche Soldaten und haben uns den Brunnen gebohrt." Sediqs Familie hatte Glück. ... [weiter]

 

Diesmal wieder in China

N.-TV, 20.02.06

Nach einem erneuten Chemieunfall in China sind einem Zeitungsbericht zufolge seit Tagen rund 20.000 Menschen im Südwesten des Landes von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten.

Verantwortlich dafür sei ein Zwischenfall in einem Kraftwerk am Fluss Yuexi in der Provinz Sichuan, berichtete die staatliche Zeitung China Daily am Montag. Tests hätten gezeigt, dass das Wasser des Flusses mit Chemikalien wie Fluorid und Stickstoff belastet sei.  ... [weiter]

 

Noch mehr Energie aus Abwasser

Tagblatt, 16.02.2006; Von Fritz Bichsel

Zum Trocknen von Klärschlamm aus der Ostschweiz baut der Abwasserverband für 8 Millionen Franken eine neuartige Anlage mit Wärmepumpe

In der regionalen ARA Altenrhein wird nebst Gas aus der Abwasserreinigung neu auch Wärme aus dem gereinigten Wasser eine Energiequelle.
Statt in Trommeln bei gut 300 Grad Hitze wird Klärschlamm in der ARA Altenrhein künftig auf Bändern bei nur noch 55 Grad getrocknet. Das hat nach Auskunft von Urs Keller, Geschäftsführer des Abwasserverbandes, mehrere Vorteile: weniger Arbeitsaufwand, Energieverbrauch und Geruch – was teure Filter überflüssig macht –, und auch weniger Gesundheitsrisiken für das Personal. Investition für Energiegewinn. ... [weiter]

 

Biologische Kleinkläranlage ohne Strom

Bohmann, 16.02.2006

Laut Gutachten der TU Wien Univ. Prof. DI Dr. Norbert Matsché konnte BAAS derzeit als einziger Anbieter österreichweit mit seinen vollbiologischen Kläranlagen bereits den Prüfstandtest nach Europanorm EN 12566-3 Entwurf (komplexe Prüfanforderungen wie zB. Badewannenentleerungen, 14tägige Ferienzeiten, Waschmaschinentests, Stromausfall uvm) über ein Jahr positiv abschließen  ...

Stand der Technik bei Kleinkläranlagen heißt ab dem 01.12.2005, dass die Abwasserwerte nicht nur durch Stichproben ermittelt und eingehalten werden müssen, sondern dass dieser auch bei 14tägigen Ferienzeiten im Sommer und 14tägigen Ferienzeiten im Winter, Badewannenentleerungen Waschmaschinentests sowie Stromausfall, etc. über 365 Tage lt. EN 12566-3 mit dem Prüfschema der mengenproportionalen Tagesmischproben unter Einhaltung der Allgemeinen Emissionsverordnung gegeben sein muss.

... Eine Besonderheit stellt die der Tropfkörperanlage vorgeschaltete Dreikammerfaulanlage mit Puffer dar. Durch den Puffer wird die Tropfkörperanlage innerhalb von jeweils 24 Stunden kontinuierlich mit Abwasser versorgt, wodurch eine bestmögliche Reinigungsleistung gewährleistet und erzielt wird. ...

Bei den Kläranlagen handelt es sich um ein naturnahes Abwasserreinigungsverfahren, welches ohne den Einsatz von elektrischer Energie und ohne wartungsintensive mechanische Einrichtungen, ..., für eine Abwasserreinigung der häuslichen Abwässer nach dem Stand der Technik für 1-500 Einwohner (EW) eingesetzt werden kann. ... [weiter]

 

Wie CO2 die Meere füllt

Die Presse, 16.02.2006 

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts tragen die Flüsse immer mehr Wasser in die Meere. Mit den Niederschlagsmustern ist das nicht erklärbar.
Aber vielleicht mit dem Treibhausgas CO2, das in immer größeren Mengen in die Luft geblasen wird:
Viel Wasser wird von Pflanzen aus dem Boden in die Luft transportiert, die Wurzeln nehmen es auf, die Stomata - verschließbare Öffnungen in den Blättern - geben es ab. Zugleich gelangt durch die Stomata CO2 in die Pflanzen, sie brauchen es als Nahrung. Ist mehr CO2 in der Luft, müssen die Stomata - ... - seltener geöffnet werden. Dann bleibt mehr Wasser im Boden und gelangt in die Flüsse. Ob es wirklich so ist, ist empirisch nicht geklärt. ... [weiter]

 

Die lange Reise zum Meeresboden

Innovations-Report, 14.02.2006

Neue Erkenntnisse zur Rolle des Ozeans im Klimageschehen

Auf einer Expedition vor der Küste Namibias entdeckte ein internationales Wissenschaftler-Team, dass Jahrtausende vergehen können, ehe sich Partikel aus der Wassersäule endgültig am Meeresboden ablagern. Dabei driften die Teilchen oft über weite Strecken aus küstennahen Bereichen in den offenen Ozean hinaus. Da es sich dabei u.a. um Reste von Meeresorganismen handelt, in denen klimawirksamer Kohlenstoff gebunden ist, ist die Entdeckung auch für die Klimaforschung von großem Interesse. Erst wenn die Teilchen in den Meeresgrund eingebettet ist, ist der enthaltene Kohlenstoff dem Klimakreislauf, sprich: dem Treibhausgeschehen, auf lange Sicht entzogen. ... [weiter]

 

Fragen an die Wasser-Experten

Mitteldeutsche Zeitung, 14.02.06, von Jörg Müller

Umweltbundesamt: Keine Einzelfallberatung - Standards zur Gewässergüte werden entwickelt

"Wir sind Lobbyisten für Gewässer", sagen Dr. Ulrich Irmer und Dr. Jörg Rechenberg. Sie arbeiten in der Abteilung Wasser des Umweltbundesamtes: Irmer leitet das Fachgebiet Binnengewässer, Rechenberg ist unter anderem für den Grundwasserschutz zuständig. Seit sie in Dessau sind, stellen sie fest: "Das Amt wird hier viel mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen als in Berlin." Das heißt nicht nur, dass viele Bürger das Gebäude besichtigen wollen - es gebe auch mehr Anfragen.

Dieses Interesse freut Rechenberg und Irmer - gleichwohl müssen sie immer wieder auf ihre gesetzlich festgelegten Aufgaben hinweisen. "Wir beraten das Ministerium und informieren die Öffentlichkeit über Umweltthemen." Eine Einzelfallberatung sei dagegen nicht möglich. ...  Als ein Beispiel, wie das Uba öffentlich wirkt, nennt Rechenberg eine Broschüre zum Thema Regenwasser. Darin werden Versickerung und Nutzung des Regenwassers mit Blick auf Vorteile, Risiken und Anforderungen erörtert. "Die Broschüre ist kostenlos." ...

Die Mitarbeiter profitieren dabei stets vom geballten Sachverstand im Uba. "Der Charme des Hauses ist, dass wir Hand in Hand arbeiten", sagt der Biologe Irmer. In der Abteilung Wasser zum Beispiel sind Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen tätig, wie Biologen, Hydrologen, Geologen und Umwelttechniker. "Wir sammeln und vergleichen Daten, die die Länder und Kommunen erheben", so Irmer. Das zur Abteilung gehörende Labor für Wasseranalytik arbeitet an der Qualitätssicherung, der Weiterentwicklung von Methoden und Festlegung von Standards. ... [weiter]

 

Mit der Flut leben

Deutschlandfunk, 13.02.2006; Björn Schwentker

Wie sich die Risiken von Überschwemmungen mindern lassen.
Immer mehr Menschen in Europa leben in hochwassergefährdeten Gebieten. Das hat nicht nur mit der Klimaerwärmung zu tun, sondern auch viel mit der Attraktivität von Fluss-, See- und Meeresufern. Gleichzeitig macht sich durch enormen technischen Aufwand ein trügerisches Sicherheitsgefühl breit. ... [weiter]

 

Neuer Chemieunfall in China

Handelsblatt, 13.02.2006

In China ist bei einem neuen Chemieunfall ein Fluss mit giftigen Abwässern im Norden des Landes stark verschmutzt worden. Drei von vier Sinkbecken eines Chemieunternehmens in Mizhi (Provinz Shaanxi) sind eingestürzt. Dadurch sind 2 000 Tonnen giftige Abwässer in den Fluss Wuding gelangt. ...

In den vergangenen drei Monaten sind nach der zunächst vertuschten Umweltkatastrophe im Songhua Fluss in Nordostchina mehrere große Fälle von Wasserverschmutzung durch Chemieunfälle und Lecks bekannt geworden. ... [weiter]

 

Wird der Viktoriasee zum Auslaufmodell?

Telepolis, 12.02.2006; Wolf-Dieter Roth

Hunger nach Strom in Uganda vernichtet zweitgrößten Süßwassersee Uganda bricht inzwischen 50 Jahre alte internationale Vereinbarungen, die den Viktoriasee in Ostafrika schützen sollten. Die Folge: Der Viktoriasee könnte das Schicksal des russischen Aralsees teilen und austrocknen.

Der fast 70.000 km² große  Viktoriasee grenzt an Uganda, Kenia und Tansania. Etwa 30 Millionen Menschen brauchen ihn zum Leben. Wie der New Scientist berichtet, hat der See seit 2003 jedoch 75 km³ Wasser verloren, 75.000.000.000.000, also 75 Billionen Liter, etwa 3% seines Fassungsvermögens. Die Folgen: Internationale Fähren sind fern von ihren Anlegestellen gestrandet, Fischerboote liegen im Schlamm und den Städten am See geht das Wasser aus. ...

2002 baute Uganda einen zweiten Kraftwerkskomplex nahe des ersten. Kaum war das neue Kraftwerk fertig, merkten die Menschen, dass das Wasser im See fiel und heute einen achtzigjährigen Tiefstand erreicht hat. In den letzten Wochen hat die Uganda Electricity Generating Company mehrere Stromausfälle auf den niedrigen Wasserstand geschoben und diesen wiederum auf einen Rückgang der Niederschläge von 10 bis 15% im Einzugsgebiet des Sees innerhalb der letzten zwei Jahre.
Doch Berechnungen haben ergeben, dass der erhöhte Wasserverbrauch einen ebenso großen Anteil am Problem hat wie die zurückgegangenen Niederschläge. ... [weiter]

 

Golfstrom mit künstlicher Pumpe

Telepolis, 09.02.2006;  Florian Rötzer

Mit der Klimaerwärmung würde es in Nordwesteuropa kälter werden, weil der Golfstrom schwächer wird – ein Wissenschaftler hat eine Idee entwickelt, unser gemäßigtes Klima auch dann zu erhalten Die durchschnittlichen Temperaturen steigen. Die Ursache ist nach Meinung vieler Wissenschaftler die Klimaerwärmung, die sich dem Ausstoß von Treibhausgasen verdankt. Manche mögen sich im kalten nördlichen Europa denken, dass dann endlich angenehmere Zeiten und wärme Sommer kommen, auch wenn im Süden Dürre und Hitze herrscht. Aber Voraussagen nach wird die Klimaerwärmung im nördlichen Europa zu einem Kälteeinbruch führen. Ein kanadischer Wissenschaftler hat zur Lösung des Problems eine exotische Idee entwickelt. ... [weiter]

 

Flexible Systeme für die Wasserversorgung

Pressrelations, 08.02.2006

Wasser ist ein kostbares Gut. Als Lebensmittel ist es für viele Menschen emotional hoch besetzt. Dennoch machen sich wohl nur wenige Deutsche Gedanken, woher das alltäglich benötigte Wasser kommt, wie es zu ihnen gelangt und wohin es verschwindet, nachdem es genutzt wurde. Doch dies dürfte sich ändern: Denn die aufwändige Infrastruktur, mit der hierzulande die Versorgung mit Trinkwasser sowie die Entsorgung von Abwasser sichergestellt wird, steht vor gewaltigen Veränderungen und Herausforderungen. Die Zukunft wird vor allem vom demografischen Wandel geprägt sein: Der absehbare Bevölkerungsrückgang in einzelnen Regionen wird zu einer dramatischen Unterauslastung der Versorgungssysteme führen. Dies zieht spürbare Auswirkungen nach sich, etwa wenn es darum geht, den zukünftigen Investitionsbedarf festzulegen, die Infrastruktur-Kosten als Gebühren auf Anwohner umzulegen und die vorgeschriebenen Umweltstandards einzuhalten. ... [weiter]

 

Abwasser hilft beim Heizen

HANDELSBLATT, 08.02.2006; Von Silvia v.d. Weiden

Im Osloer Vorort Sandvika hilft das Abwasser beim Energiesparen. In der Kanalisation gewonnene Wärme sorgt für behagliche Temperaturen in 56 meist mehrgeschossigen Häusern des Viertels. Nur wenn es Spitzenbedarf zu überbrücken gilt, springt die erdölbefeuerte Zentralheizung ein.

Bereits vor 17 Jahren entschieden sich Oslos Stadtplaner zu dem pfiffigen Vorhaben. Die Energiezentrale wurde so gelegt, dass zwei Wärmepumpen von je 6,5 Megawatt Leistung die Abwärme aus dem Abwasserhauptkanal nutzen können. Sie entziehen dem vorgereinigten und gefilterten Abwasser einige Grad Wärmeenergie und decken so rund 80 Prozent der Wärme- und Kälteenergieproduktion des Viertels. ... [weiter]

 

Wärmeaustauscher zur Wärmerückgewinnung aus dem ungeklärten Abwasser

openPR, 06.02.2006

... Hierzu kann das Abwassers dem Kanalnetz über geeignete Schacht- oder Pumpwerke im Bypass entnommen und einer separaten thermischen Aufbereitungsanlage zugeführt, und dort durch einen stationären Wärmeaustauscher(WAT-) geleitet, und anschließend wieder über den normalen Hausanschluss in den Kanal zurückgegeben werden. Für dieses neue Verfahren ist somit neben der konventionellen Haustechnik nur eine ent-sprechende Modifizierung der betreffenden Schachtbauwerke erforderlich. Die eigentliche Wärmerückgewinnung findet in einer speziell dafür entwickelten WAT-Anlage statt, die ent-weder im nahegelegenen Gebäude oder einer separaten technischen Station des entspre-chenden Wärmeabnehmers stationär aufgestellt ist.... [weiter]

 

Hannovers Klärschlamm hat jetzt ein Qualitätssiegel.

Hannoversche Allgemeine, 06.02.2006

Fast zu schade zum Entsorgen: Hannovers Klärschlamm hat das Qualitätssiegel des Verbands der landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsstätten erhalten. Das Endprodukt der Stadtentwässerung sei mit den Anforderungen an Qualitätskompost vergleichbar, heißt es. Hannover ist die erste niedersächsische Stadt, die das Siegel erhalten hat, und nach Bremen die bundesweit erste Großstadt. In Ballungsräumen ist das Abwasser wegen der höheren Zahl an Industrie- und Gewerbebetrieben meist stärker belastet als in ländlich geprägten Gebieten. ... [weiter]

 

Hitzerekorde, Dürre, abschmelzende Eisdecken

Telepolis, 03.02.2006

Die Meldungen über die bedenkliche Erwärmung der Erde reißen nicht ab. ...

Das Klima in Teilen Europas könnte trotz Erwärmung kälter werden

... Für Europa wäre auch das prognostizierte Abreißen des Nordatlantikstroms fatal. Der Golfstrom hält den Kontinent bisher überdurchschnittlich warm. Doch in den letzten 50 Jahren sei er um etwa 30 Prozent schwächer geworden. Trotz Treibhausklima könnte es also in einigen Teilen Europas deutlich kälter werden. Diese seit längerem beschriebene Gefahr wird nun durch Strömungsmessungen untermauert.

... Im letzten Jahr hatte das PIK bereits eine Studie über die Auswirkungen des Jahrhundertsommers 2003 auf die europäischen Ökosysteme vorgestellt. Vor allem die Alpinregionen und der Mittelmeerraum seien von den Klimaveränderungen stark betroffen. Bis zu 38% der Bevölkerung könnten dort bald unter "erhöhtem Wassermangel leben", weil häufiger und schwerere Dürreperioden erwartet werden. 

Portugal: Der Sommer hat gerade erst begonnen und Spanien litten im vergangenen Jahr unter der extremsten Dürre, seit mit der Aufzeichnung der Messdaten 1947 begonnen wurde.
Derzeit zeichnet sich in Spanien eine noch heftigere Dürre ab. ... In Spanien habe damit das zweite Dürrejahr in Folge begonnen, weil das hydrologische Jahr jeweils mit den Herbstregen im Oktober anfängt. ... [weiter]

 

Meeresschutzkonferenz beginnt in Bremen

Radio Bremen, 02.02.2006

Über den Zustand von Nord- und Ostsee wird heute auf einer Konferenz im Haus der Bremischen Bürgerschaft beraten. Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Forschung diskutieren über die Entwicklung eines Meeresschutzprogramms.

Die Diagnose fällt beunruhigend aus: Nord- und Ostsee sind noch nicht genesen, sagt Inse Ewen vom "Aktionskonferenz Nordsee e.V.", die das Treffen heute vorbereitet hat. Die Liste der Probleme ist lang: Noch immer vergiften zu viele Schwermetalle das Meer, wobei die Ostsee als stehendes Gewässer noch mehr damit zu kämpfen hat, als die Nordsee: Schnecken werden unfruchtbar, weil über die Flüsse Hormone aus Medikamenten ins Wasser gespült werden. Seehunde können sich aufgrund geschwächter Immunsysteme nicht mehr ausreichend gegen Krankheiten schützen. ...[weiter]

 

Erste Windanlage auf dem Wasser

TAZ, 02.02.2006, afp

 In der Ostsee vor Rostock ist mit dem Bau der ersten Offshore-Windkraftanlage in deutschem Gewässer begonnen worden. Das 125 Meter hohe Windrad soll durchschnittlich 2,5 Megawatt produzieren. Damit könnten 1.800 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Rund 300 Meter vor der Küste steht die Windkraftanlage auf einem Fundament in zwei Metern Meerestiefe. In zehn Tagen soll sie zum ersten Mal Strom liefern. Die Anlage gilt als Test für den geplanten Offshore-Windpark "Baltic I", der 20 Kilometer vor der Ostsee-Halbinsel Darß entstehen soll. ... [weiter]

 

Broschüren der Sozial-ökologischen Forschung

BMBF, 01.02.2006

Die Gestaltung von Infrastrukturen zur Ver- und Entsorgung ist eine der zentralen Aufgaben der nächsten Jahre. Das Infrastruktursysteme nicht nur technische Lösungen erfordern, sondern Gesellschaft, Demographie oder auch Umweltschutzaspekte dringend einbeziehen müssen um zukunftsfähig zu sein, beschreibt die im Januar 2006 erschienene Broschüre der Sozial-ökologischen Forschung. Es wird der aktuelle Forschungsstand beschrieben, als auch zukünftig wesentliche Aspekte genannt. Sie ist ab sofort als Printversion über das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie als pdf-Datei erhältlich.

Broschüre "Nachhaltige Ver- und Entsorgung - Impulse der sozial-ökologischen Forschung"

Die Versorgung mit Wasser, Energie und Telekommunikation ist - ebenso wie die Entsorgung und Verminderung von Abwasser, Abfall und gasförmigen Verbrennungsrückständen - nicht nur eine Frage der Technik. Es sind darüber hinaus die gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen, welche Zustand und Effizienz der Ver- und Entsorgungssysteme bestimmen.

Die 40-Seiten starke Broschüre "Nachhaltige Ver- und Entsorgung - Impulse aus der sozial-ökologischen Forschung" wurde im Nachgang zur der Tagung "Wege zur Nachhaltigkeit - Die Zukunft der Ver- und Entsorgungssysteme" am 5. April 2005 in Bonn erstellt. Sie enthält den aktuellen Forschungsstand von sechs Projekten, die alle das Ziel verfolgen, Szenarios zu entwickeln, wie der Wandel netzgebundener Infrastrukturen in den verschiedenen Sektoren durch Kommunen, Versorgungsunternehmen, Politik sowie weitere Akteure gestaltet und in eine nachhaltige Richtung gelenkt werden kann.

Die Projekte befassen sich mit den folgenden Themen:

  • Integrierte Mikrosysteme der Versorgung (Mikrosysteme)
  • Demografischer Wandel und Versorgungssysteme (demons)
  • Nachhaltige Wasserwirtschaft (netWORKS)
  • Innovationen im Stromsystem (TIPS)
  • Handel mit Verschmutzungsrechten (JET-SET)
  • Kooperationen in der Abfallwirtschaft (KIDA)

Sie können die Broschüre als Printversion ab sofort über die Homepage des BMBF bestellen oder direkt im pdf-Format herunterladen.

http://www.bmbf.de/pub/ver_und_entsorgung.pdf

Impressum / Datenschutzerklärung