Nicht mehr beschlagendes Glas entwickeltNanotechnologie schafft Mini-Schwamm, der Feuchtigkeit aufnimmt Michael Rubner Montreal (pte/31.08.2005/11:32) - Glas, das auch bei noch so hoher Luftfeuchtigkeit niemals anläuft, haben Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology MIT in Boston herstellen können. Das Einsatzgebiet dieser beschichteten Gläser wäre vielseitig und reicht von der Schibrille über den Badezimmerspiegel bis hin zur Autowindschutzscheibe. Das Glas kann aber auch noch etwas anderes: es spiegelt nicht, berichten die Forscher beim Jahrestreffen der American Chemical Society in Washington DC http://www.chemistry.org/portal/a/c/s/1/home.html. Forschungsleiter Michael Rubner vom MIT hat das Glas mit einer Nanobeschichtung versehen, die nur noch 0,2 Prozent des einfallenden Lichts reflektiert. Das ist um einiges mehr als bisheriges Antireflex-Glas, das zwischen zwei und drei Prozent reflektiert. Das besondere an dem neuen Glas ist aber die Tatsache, dass es kleine Wasserpartikel aufsaugen kann und dadurch das Beschlagen verhindert. Winzige Polymerpartikel und Glas-Nanopartikel wirken ähnlich wie ein Schwamm: Sie saugen die Wassertröpfchen auf und bilden einen dünnen Wasserfilm. Normalerweise sind es nämlich die Tröpfchen, die dafür sorgen, dass sich das Glas beschlägt. "Das System funktioniert wie molekulare Windeln", meint Rubner. Die Partikel messen im Querschnitt nur etwa sieben Nanometer und sorgen dafür, dass das Glas immer noch durchsichtig bleibt. Mit Hilfe von chemischen Lösungen, die positiv und negativ geladen sind, werden die Partikel auf das Glas aufgetragen, das anschließend auf 500 Grad Celsius erhitzt wird, um die Beschichtung kratzfest zu machen. Bisher ist es den Forschern nur gelungen, diese Partikel auf Oberflächen aufzutragen, die hohen Temperaturen standhalten können. In Zukunft will das Forscherteam um Rubner aber auch Materialien verwenden, die niedrigere Schmelzpunkte haben. Im Zuge der Untersuchungen haben Rubner und sein Team auch ein Glas entwickelt, das das Wasser ähnlich wie eine Lotusblume sofort abrinnen lässt. Wird nämlich zusätzlich eine schicht mit wachsähnlichen Polymeren aufgetragen, rollen die Wassertropfen ähnlich wie an einer Lotusblüte herab und nehmen Schmutzpartikel auch gleich mit. "Eine Mischung dieser Eigenschaften, gibt es in der freien Natur auch: Ein Käfer der Gattung Stenocara, der in der Namib-Wüste lebt, hat einen Teil des Panzers, der Wasser anzieht und einen anderen, der es extrem abstößt", so Rubner. Damit kann das Insekt, das in einer der trockensten Regionen der Erde lebt, in der es fast nie regnet, Wassertröpfchen zum Überleben einfangen. Die Erfindung der MIT-Forscher beurteilt auch der Wiener Wissenschaftler Hans Kuzmany vom Institut für Materialphysik der Universität Wien http://www.univie.ac.at/materialphysik als höchst interessant. Es sei eine Frage der Oberflächenspannung, ob ein Glas beschlägt oder nicht. Ausschlaggebend dafür ist die Tröpfchenbildung, so der Experte im Gespräch mit pressetext. Dass es solche Erfindungen nicht schon längst in großindustrieller Fertigung erzeugt werden, sei letztlich wahrscheinlich auf das Problem der mechanischen Qualität zurückzuführen. "Ich könnte mit vorstellen, dass die Widerstandsfähigkeit das Problem ist", meint Kuzmany. Es sei uninteressant, ein Glas herzustellen, bei dem ein Fingerabdruck zur Zerstörung der Nanoschicht führt. Extreme Dürre in Spanien - Rationierung von Wasser angekündigtRalf Streck 31.08.2005 Telepolis Die iberische Halbinsel wird von einer extremen Dürre heimgesucht (vgl. [local] Portugal: Der Sommer hat gerade erst begonnen). Im spanischen Staat steht nun die Rationierung von Wasser auf der Tagesordnung. Die katalanische Regionalregierung hat bereits ein Dekret zur Rationierung angekündigt. ... [weiter] Katalysator baut Nitrophenol abProfessor Terrence Collins von der Carnegie Mellon University hat einen Katalysator entwickelt, der gefährliche Nitrophenole im Abwasser vollständig abbauen kann. Diese Substanzen können die Nervensysteme von Lebewesen beeinträchtigen. Weltweit fallen einige tausend Tonnen Nitrophenole bei der Herstellung von Farben, Pestiziden und Munition an .... [weiter] Treibgut aus Hamburgs Unterwelt im SielmuseumSchwabmünchner Allgemeine 29.8.2005 Hamburg - Straps ohne Gummi, Gebiss ohne Zähne, Puppe ohne Kopf - alle wurden sie in Hamburg durch die Toilette gespült oder in einen Gully geworfen. Nach langer Reise durch die braune Brühe in der Unterwelt der Hansestadt landeten sie mit weiteren rund 500 skurrilen Ausstellungsstücken im Sielmuseum an den St. Pauli- Landungsbrücken. «Kaum zu glauben, was unsere Männer alles finden», sagt Norbert Wierecky von der Hamburger Stadtentwässerung (HSE). ... [weiter] Nord- und Ostsee im Blickfeld junger WissenschaftlerPressemitteilung Institut für Ostseeforschung Warnemünde, 29.08.2005 Studenten aus dem In- und Ausland werden vom 5. bis 17. September im IOW zu dem Sommerkurs "Marine and Coastal Management" erwartet, in dem sie lernen wollen, wie man das Konfliktpotential, das durch die vielfältige und intensive Nutzung von Küsten und Meeren entsteht, entschärfen kann. Nord- und Ostsee sowie deren Küstengebiete stehen unter Druck. Die zunehmende Bevölkerung und die immer spezifischeren Nutzungen im Wasser und an Land sorgen für ein Konfliktpotenzial, das ein umfassendes Management unter Einbeziehung aller ökonomischen, sozialen und natürlichen Strukturen notwendig macht. Um dies an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiterzugeben, hat das IOW zusammen mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht einen Kurs ausgearbeitet, der als Sommerschule jeweils in einem dieser Institute abgehalten wird. Seit 2002 wird dieser Kurs in jedem Sommer angeboten und erfreut sich bei Studenten des In- und Auslandes großer Beliebtheit. In diesem Jahr findet der Kurs - wie der erste im Jahr 2002 - wieder in Warnemünde statt. Mit im Boot sind diesmal als Veranstalter das Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ) und der Verein EUCC - Die Küsten Union Deutschland. Zahlreiche Referenten vermitteln den Studenten aus 13 Ländern (Europa, Süd- und Mittelamerika) in dem zweiwöchigen Kurs, was bereits jetzt in Küstenregionen unter einen Hut gebracht werden muss: Förderung von Gas und Öl, Schifffahrt, Tourismus, Fischerei, Windparks und Naturschutz. Auch die Einbeziehung von Klimaveränderungen ist notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die Teilnehmer werden sowohl die wissenschaftlichen Hintergründe und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein umfassendes Management erfahren, als auch die notwendige Kommunikation zwischen Bevölkerung, Wissenschaftlern und Behördenvertretern kennen lernen. Dabei zeigen zwei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte in der schleswig-holsteinischen Nordsee und der Odermündungsregion in der Ostsee, wie die Praxis aussehen kann. Die Sommerschule zeichnet sich in diesem Jahr durch eine besonders hohe Internationalität aus. Und noch etwas ist neu: in diesem Jahr haben die Kursteilnehmer erstmalig die Gelegenheit, ihre Erfahrungen in Form von selbstgestalteten Internet-Lernmodulen für ihre zu Hause gebliebenen Kommilitonen nachvollziehbar zu machen. Innovative Wasseraufbereitungsverfahren: 10. Bremer Colloquium Produktionsintegrierte Wasser-/AbwassertechnikPressemitteilung Universität Bremen, 29.08.2005 11:26 Beim 10. Bremer Colloquium Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik 2005 (13./14. September) an der Universität Bremen stehen "Innovative Verfahren zur industriellen Wasseraufbereitung" im Zentrum des Interesses. Neuentwicklungen und Betriebserfahrungen von bereits realisierten Anlagen sollen einem weiten Kreis von Teilnehmern aus den Bereichen Produktion, Planung und Anlagenbau, Behörden und Wissenschaft vorgestellt werden. Der Markt für Wasseraufbereitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen hat im 2. Halbjahr 2004 weiter an Wachstum zugelegt. Wie der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate weiter mitteilt, hat der Industrieabwasserbereich mit mehr als 60 % des Auftragsvolumens ganz wesentlich dazu beigetragen. Die Prozesswasserbehandlung mit gezielter Rückgewinnung von Brauchwasser und Wasserinhaltsstoffen nimmt an Bedeutung weiter zu. Flexible, wirtschaftliche Anlagenkonzepte sind in der Wasser- und Abwassertechnik das entscheidende Kriterium bei der Auftragsvergabe. Durch die weltweite Verknappung von Trinkwasser eröffnet sich den Anbietern von Anlagen und Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung die Chance, mit zur Standortsicherung wasserintensiver Industriebetriebe und der Versorgung der Bevölkerung wasserarmer Regionen beizutragen. Zusätzlich wirken sich steigende Kosten für Wasserbeschaffung und Abwasserentsorgung sowie der öffentliche Druck bezüglich der Kontrolle von Umwelt- und Gesundheitsgefahren positiv auf die Nachfrage aus. Mehr unter www.abwassertreff.de Das Örtchen als Karriere-SprungbrettWC-Putzen kann in Singapur künftig der erste Schritt auf der Karriereleiter werden. Von Frank Brandmaier, dpa In der nach Angaben der Initiatoren weltweit ersten Toiletten-Akademie erhält Reinlichkeit rund ums Stille Örtchen von Oktober an höhere Bildungsweihen. Das Ziel: Putzkräfte per Lehrgang zu Toiletten-Spezialisten zu machen. Im Mittelpunkt des Unterrichts stehe zunächst der Umgang mit Reinigungsgerät und -techniken der jüngsten Generation aus Japan, teilte am Sonntag Organisator Jack Sim mit, der zugleich Präsident der Welt-Toilettenorganisation mit Sitz in Singapur ist. Ausbildung geht in die Tiefe Die Ausbildung geht laut Sim in die Tiefe. Wir wollen, dass die Putzkräfte eine neue Ebene erreichen und sich um alle Aspekte der Toilette kümmern können. ... [weiter] Hochwasser als Folge der globalen ErwärmungMassive Zunahme von Wetterextremen Wien (pte/25.08.2005/14:24) - Nach den verheerenden Überschwemmungen in Österreich und Süddeutschland werden Stimmen laut, die wieder einmal von den Folgen der Klimaveränderung sprechen. Bestätigt werden diese Untersuchungen von Berechnungen der Münchner Rückversicherung. In diesen Statistiken wird klar, dass die wetterbedingten Katastrophen global rasant zugenommen haben. Waren es zwischen 1950 und 1959 nur 13 Großereignisse, traten zwischen 1990 und 1999 insgesamt 74 solcher Katastrophen auf. Wissenschaftler sind sehr vorsichtig mit der Prognose solcher Ableitungen auf die globale Klimaerwärmung. Internationale Klimamodelle sind sehr komplex, meint der Klimaforscher Herbert Formayer von der Wiener Universität für Bodenkultur http://www.wau.boku.ac.at im Interview mit pressetext. Für die heftigen Niederschläge, die zum Hochwasser führten, ist eine spezielle Wetterlage, namens Genua-Tief oder 5b-Wetterlage, notwendig, erklärt der Experte, der gemeinsam mit der Klimatologin Helga Kromp-Kolb das "Schwarzbuch Klima" editiert hat. Eine solche 5b-Lage entsteht, wenn sich im Golf von Genua ein Tiefdruckgebiet bildet, das vom Westen Richtung Osten über das Mittelmeer zieht. Wenn das Wetter rundum wärmer ist, ist diese Front dementsprechend heftiger. "Solche Wetterlagen kommen laufend vor", meint Formayer. Problematisch sind sie allerdings im Sommer. Und dabei sieht der Experte sehr wohl eine auffällige Zunahme. "Das Wasserangebot entscheidet schließlich darüber, ob diese Wetterlage ein Potenzial zu einer Katastrophe hat oder nicht", schlussfolgert der Experte. Dass die Temperatur eine wesentliche Rolle spielt, ist nicht von der Hand zu weisen, berichten auch Forscher wie Daniela Jacob vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie. Extrem heiße Sommer, sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme hängen mittelbar mit der globalen Erwärmung zusammen. "Die Niederschlagsmenge bleibt im Mittel in Österreich gleich, hat zumindest das regionale EU-Klimaforschungsprojekt Prudence ergeben. Allerdings wird es zu einer Intensivierung der Niederschläge kommen", so Formayer. Das bedeute auch, dass sich Menschen in Europa auf häufigere Extremwetterlagen einstellen müssen. Im aktuellen Fall war eine Verschärfung der Situation auch deshalb gegeben, weil die Schneegrenze im August auf über 3.000 Meter lag. Der negative Effekt ist dann in den Tälern umso heftiger. Nach den Berichten der Münchner Rückversicherung wird die Verletzlichkeit nach solchen Extremwetterereignissen immer höher. Das bedeutet, dass die Zahl der Schadensfälle steigt. "Wir müssen den Menschen begreiflich machen, nicht dort zu leben, wo sie sich dem Wasser entgegenstellen", meint Ewald Schnug vom Institut für Ökologischen Landbau der Bundesanstalt für Landwirtschaft http://www.pb.fal.de in Braunschweig gegenüber pressetext. Selbstreinigende Materialien für Architektur, Umwelttechnik und Hygiene durch PhotokatalysePressemitteilung Kompetenzzentrum Nanotechnologie, Dr. Marius Kölbel, 25.08.2005 15:00 Vom 11.-13. September findet in Tokio der "5th International Workshop on the Utilization and Commercialization of Photocatalytic Systems, Coatings for Clean Surfaces, and Water and Air Purification Methods" statt. Selbstreinigende Fenster, Dachziegel und Gebäudeverkleidungen, Anlagen zur Luft- und Abwasserreinigung, keimtötende Beschichtungen in Kliniken - das sind nur einige Beispiele für das Innovationspotential der Photokatalyse. In Japan sind bereits zahlreiche derartige Produkte in der Anwendung und Europa stellt einen interessanten Zukunftsmarkt für diese Technologie dar. Wissenschaftler in Japan und Europa arbeiten intensiv an einer weiteren Optimierung der Systeme. Die European-Japanese Initiative on Photocatalytic Applications and Commercialization (EJIPAC) hat sich die Förderung des Technologietransfers zwischen diesen beiden Wirtschaftsräumen zur Aufgabe gemacht. Wichtiges Instrument hierzu ist eine internationale Workshopreihe zu Entwicklung und Anwendung photokatalytischer Produkte. Nach vier erfolgreichen Treffen in Saarbrücken wird die Veranstaltung nun erstmals in Japan durchgeführt. Rund 25 Redner aus Europa und Fernost haben ihre Teilnahme zugesagt. Der Workshop findet außerdem im Vorfeld der Messe "Global Market for Photocatalysis" statt und bietet den Teilnehmern in dieser Kombination die seltene Möglichkeit, jüngste Entwicklungen mit führenden internationalen Experten zu diskutieren und einen erschöpfenden Überblick über bereits am Markt befindliche Produkte zu gewinnen. HWW und HSE vereinen sich zu "Hamburg Wasser"Preise bleiben unter neuem Dach vorerst stabil von Martin Kopp - Die Welt, 25.8.2005 Die Hamburger Wasserwerke (HWW) und die Stadtentwässerung (HSE) werden sich zusammenschließen. Die beiden staatlichen Unternehmen werden zum Jahresende zu einem Gleichordnungskonzern "Hamburg Wasser" zusammengefaßt. Das neue Unternehmen bleibt zu 100 Prozent im Besitz der Stadt. Das kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende von HWW und HSE, Michael Freytag, und die Geschäftsführer der Unternehmen, Michael Beckereit, Rainer Funke und Wolfgang Werner am Dienstag an. ... [weiter] Trinkwasser tötet 5 Millionen MenschenEffektive Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung: Auf der Stockholmer Weltwasser-Konferenz versuchen Wissenschaftler, "den wohl größten politischen und moralischen Skandal unserer Zeit" in den Blickpunkt zu rücken AUS STOCKHOLM - REINHARD WOLFF Alle reden vom Klima. Und vergessen dabei das Wasser. Meint jedenfalls ein Großteil der HydrologInnen, die sich jährlich Ende August mit Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zur "Internationalen Stockholmer Wasserwoche" treffen. Die diesjährige ist die fünfzehnte; seit Montag steht die globale Wasserkrise im Zentrum. Beleuchtet aus unterschiedlichsten Blickwinkeln, vor allem aber mit den Schwerpunkten effektivere Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung für alle Menschen. Die Zahlen sind erschreckend: Eine runde Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu Trinkwasser, die Hälfte der Menschheit lebt, was Wasser- und Abwasserversorgung angeht, noch wie im europäischen Mittelalter. "Den wohl größten politischen und moralischen Skandal unserer Zeit" nennt das der Wasserwissenschaftler Anders Berntell vom "Stockholm International Water Institute" (SIWI). Die Folge des Skandals: Mehr als 5 Millionen Menschen sterben jährlich wasserbedingt. Erkrankungen wegen schlechten Wassers verursachen jährlich 325 Millionen Krankheitstage. Größte Verursacherin der Wasserknappheit ist die Landwirtschaft. Die schluckt nämlich global 70 Prozent der Süßwasserreserven, in manchen Ländern aufgrund ineffektiver Bewässerungssysteme sogar bis 90 Prozent. Wasser war neben Düngemitteleinsatz hauptsächlich für die "grüne Revolution" der letzten Jahrzehnte verantwortlich, die enorme Ertragssteigerung in der Landwirtschaft. ... [weiter]. Künstlicher Regen für Saudi-ArabienOhne Wolken kann auch in Saudi-Arabien kein Regen gemacht werden. Riad - Was in Österreich derzeit ganz sicher nicht notwendig ist, soll in Saudi-Arabien schon bald Wirklichkeit werden: künstlicher Regen. Das Projekt, von dem alle Provinzen des größten Staates der arabischen Halbinsel profitieren sollen, wird nach Medienberichten vom Montag in der Anfangsphase 75 Millionen Rial (rund 16 Millionen Euro) kosten und noch vor Jahresende beginnen. Es wird von amerikanischen Experten begleitet. Um Wolken, die Niederschläge bringen könnten, dies aber nicht tun, zum "Abregnen" zu bringen, werden sie aus Flugzeugen mit so genannten Impfkristallen besprüht. Daran kondensiert der Wasserdampf und bildet Regentropfen. Voraussetzung ist allerdings, dass es in der Region überhaupt Regenwolken gibt, was in einigen saudiarabischen Provinzen oft nicht der Fall ist. ... [weiter] "Die Wasserfrage ist eine Armutsfrage"Eine Konferenz in Stockholm wirbt für die gerechtere Verteilung und Nutzung der Ressource Frankfurter Rundschau 22.8.2005 Mit dem Aufruf zu einer intelligenten Nutzung der knappen Ressource ist am Montag in Stockholm die Weltwasserwoche eröffnet worden. Experten aus hundert Ländern wollen dort Möglichkeiten zur besseren Verteilung und Nutzung von Wasser besprechen. Kopenhagen · Einer Milliarde Menschen fehlt der Zugang zu reinem Trinkwasser. Drei Milliarden verfügen über sanitäre Anlagen, wie sie Europa im Mittelalter kannte. Dennoch stehe die Frage des sauberen Wassers immer noch im Schatten anderer Themen, meint Anders Berntell, der Direktor des Stockholmer Internationalen Wasserinstituts (SIWI), das in diesen Tagen 1500 Experten aus 100 Ländern zur Weltwasserwoche in die schwedische Hauptstadt geladen hat. Die Verteilung der knappen Wasservorräte könne soziale Unruhen auslösen, die die Entwicklung der Gesellschaft behindern, schrieb Berntell in einem Appell zum Auftakt der Tagung. Mehr als fünf Millionen Menschen sterben jährlich an Krankheiten, ausgelöst durch schlechte Wasserhygiene. Dennoch sei die Trinkwasserversorgung international kein Topthema, bedauert der Schwede: "Der Klimafrage wird beispielsweise wesentlich mehr Platz eingeräumt." Ursache dafür sei, dass "die Wasserfrage eine Armutsfrage" sei: Der Mangel an Wasser und Sanität betreffe fast ausschließlich "arme Menschen mit äußerst begrenztem politischem Einfluss", sagt Berntell. ... [weiter]
Wasserpreise in Deutschland am zweithöchstenFAZ 22. August 2005 - Die Wasserpreise in Deutschland gehören im internationalen Vergleich zu den höchsten. Mit 1,73 Euro für den Kubikmeter liegt Deutschland auf dem zweiten Platz. Das besagt eine Studie Studie der National Consulting Group (NUS), die Wasserpreise auf der Welt vergleicht und am Montag in Düsseldorf veröffentlicht wurde. Nur in Dänemark ist das Wasser in diesem Jahr mit 1,84 Euro pro Kubikmeter noch teurer. Auf dem dritten Platz landete Großbritannien mit 1,42 Euro pro Kubikmeter. Am günstigsten ist Wasser in den Vereinigten Staaten, wo die Verbraucher nur 0,52 Cent für einen Kubikmeter zahlen mußten. ... [weiter]
Steinbeis-Kompetenzzentrum Wasser in Mexiko - Mitglieder für Firmenpool gesuchtIm Auftrag des mexikanischen Wirtschaftsministeriums - als Organisation der Steinbeis-Stiftung - und unter Regie von Funtec (Organisation zur Förderung der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen) wird bei Concamin (BDI Mexikos) in Mexiko ein Kompetenzzentrum Wasser eingerichtet. Das Kompetenzzentrum wird geleitet von Roberto Friedrich, dem ehemaligen Botschafter Mexikos in Deutschland, und Prof. Dr. Peter M. Kunz, seit 18 Jahren Leiter des Instituts für Biologische Verfahrenstechnik an der FH Mannheim. Weiterhin gehören dem Kompetenzzentrum anfänglich mindestens zweimal zwei Ingenieure (Tandems) - jeweils ein mexikanischer und ein deutscher Hochschulabsolvent - sowie ein Experte aus dem Bereich solare Wassertechnik an. Finanziert wird das Kompetenzzentrum in den ersten zwei Jahren durch eine Grundausstattung des mexikanischen Ministeriums für Wirtschaft, Beiträge aus einem Firmenpool (200000 Euro), Förderung eines Public-Private-Partnership-Projekts über die DEG (200000 Euro) und Bezahlung eines Experten aus Mitteln des Centrums für Migration (200000 Euro). Für den Firmenpool werden noch Mitglieder gesucht. Ziel des Pools ist die Intensivierung deutscher Wassertechnik-Exporte nach Mexiko und Aufbau von bilateralen Beziehungen zur gemeinsamen Entwicklung tropicalisierter (an die klimatischen Bedingungen angepasste) Produkte und Verfahren. Pro Mitglied und Jahr betragen die Kosten 5000 Euro für zwei Jahre. Dem steht ein umfangreiches Paket an Leistungen für die Mitglieder gegenüber. [weiter] Der neue Megatrend in China - Wasser!Montag 22. August 2005, 16:21 Uhr Yahoo-Finanzen Dass China angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums einen schier unstillbaren Hunger nach Rohöl hat, ist inzwischen altbekannt. Weniger bekannt sein dürfte dagegen die Tatsache, dass das Land unter einer dramatisch zunehmenden WASSER-Knappheit leidet! Die rasche Industrialisierung und exzessive Landwirtschaft führen zu einer ständig steigenden Wasser-Nachfrage. Und das wiederum lässt eine ganze Reihe ernsthafte Probleme zutage treten. Erstens: Die begrenzten Ressourcen! Die jährlich zur Verfügung stehende Menge an Wasser taxieren Experten auf 2.8 Billionen Kubikmeter. Das ist nicht schlecht, denn weist China die viertgrößten Wasserreserven der Welt auf. Aber: Die Wasser-Reserven pro Kopf liegen bei gerade einmal 2'200 Kubikmeter. Und das liegt 75 Prozent unter dem internationalen Durchschnitt und bedeutet Platz 88 in der Welt. ... [weiter] Radioaktives Wasser bei Erdbeben ausgelaufenTokio (AP) Bei dem schweren Erdbeben vor der nordjapanischen Küste ist auch radioaktives Wasser in zwei Kernkraftwerken ausgelaufen, wie die Betreiber am Mittwoch mitteilten. Das radioaktive Wasser schwappte bei dem Beben am Dienstag aus insgesamt drei Sammelbecken, zwei im Atomkraftwerk Fukushima 1 und einem in der Anlage Fukushima 2. Die Radioaktivität sei aber nicht aus den Anlagen hinaus gelangt, auch seien keine Arbeiter der Strahlung ausgesetzt gewesen, hieß es. Die Anlagen liegen rund 260 Kilometer nordöstlich von Tokio. Bei dem Erdbeben wurden nach Angaben des Senders NHK 81 Menschen verletzt, die Behörden selbst sprachen von 60 Verletzten. Bis zum Mittwochmorgen wurden zwölf Nachbeben registriert. Aber auch in der am stärksten betroffenen Stadt Sendai herrschte am Morgen bereits wieder Normalität. Das Beben mit einer Stärke von 7,2 hatte selbst im 300 Kilometer entfernten Tokio Hochhäuser ins Schwanken gebracht. Wasserpreise variieren starkKosten im Rheingau deutlich höher als in Rheinhessen/Liberalisierung gefordert Wasser ist nicht gleich Wasser, das gilt auch für die Kosten. Wiesbadener Kurier 17.08.2005 - Von Ralf Heidenreich Preisvergleiche bei Frisch- und Abwasser bergen viele Fallen; die Ergebnisse sind auf Grund verschiedenster Berechnungsmethoden nicht ohne weiteres vergleichbar. Dennoch hat die IHK-Erhebung eine klare Aussage: Was die Kosten betrifft, ist Wasser nicht gleich Wasser. So erweist sich Hessen als ein teures Pflaster. Nach Angaben der IHKs liegen die Durchschnittspreise für Frischwasser in Hessen mit 1,85 Euro pro Kubikmeter um 14,9 Prozent, für Abwasser mit 2,87 Euro pro Kubikmeter Frischwassermenge sogar um 49,5 Prozent über dem im internationalen Vergleich ohnehin schon extrem hohen westdeutschen Niveau. Außerdem variieren die Gebühren in der Region erheblich. So müssen Verbraucher in Rheinhessen zumeist deutlich weniger zahlen als im Rheingau (siehe Kasten). In Hessen "beträgt die Schere zwischen dem günstigsten Anbieter von Frischwasser und der teuersten Kommune 400 Prozent", sagte der Vorsitzende der IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen, Joachim von Harbou in Frankfurt. Auch auf der rheinland-pfälzischen Rheinseite gibt es Preisunterschiede. Eine landesweite Untersuchung liegt hier nicht vor. ... [weiter] Urin betreibt BatterieEin einziger Tropfen Harn erzeugt 1,5 Milliwatt Singapur (pte) - Forscher aus Singapur haben eine Batterie entwickelt, die Strom aus Urin erzeugt. Wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com berichtet, liefert die papierdünne Batterie mit einem einzigen Tropfen Harn eine elektrische Leistung von mehr als 1,5 Milliwatt und eine Spannung von etwa 1,5 Volt. Die Batterie soll allerdings keine Elektrogeräte wie MP3-Spieler oder ähnliches betreiben, sondern bei einer schnellen Krankheitsdiagnose helfen. Die Batterie besteht aus in Kupferchlorid getauchtes Filterpapier, das zwischen einen Kupfer- und einen Magnesiumstreifen geklemmt wird. Um ein Verschieben der einzelnen Bestandteile zu verhindern, wird dieses "Batterien-Sandwich" zwischen zwei Plastikfolien eingeschweißt. Wird nun ein Tropfen Urin auf die Batterie gegeben, saugt das Filterpapier diesen auf. Das Kupferchlorid löst sich und reagiert mit dem Magnesium, wobei Strom erzeugt wird. Der Urin dient dabei aber nicht nur als Energielieferant sondern er wird gleichzeitig analysiert, zum Beispiel um die Glucosekonzentration zu bestimmen. In der Medizin wird Urin auf Grund seiner chemischen Zusammensetzung häufig verwendet, um verschiedene Krankheiten zu diagnostizieren. So hilft die Messung der Glucosekonzentration zum Beispiel bei der Diagnose von Diabetes. Außerdem sind in der Medizin immer kleinere und billigere Geräte gefragt, die verschiedene Krankheiten parallel testen und die Resultate sofort ausgeben können. Mit Hilfe dieser Urinbatterie sollen nun Biochips in der Größe von Kreditkarten entwickelt werden, die nach einmaliger Anwendung entsorgt werden können. Welche Schadstoffe können bei Hochwasser gefährlich werden?UFZ-Wissenschaftler erstellen Prognosen für künftige Überflutungen Pressemitteilung Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH 15.08.2005 Bitterfeld. Erstmals wird im Elbeeinzugsgebiet ein Vorhersagesystem erstellt, das zeigt, welche Gefahren bei einem Hochwasser durch Schadstoffe aus überschwemmten Gebieten drohen und das den Behörden hilft, Entscheidungen zu treffen. Wissenschaftler des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ), des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Osnabrück werden dazu in den nächsten drei Jahren die potentiellen Schadstoffe in möglichen Überflutungsgebieten der Region Bitterfeld erfassen und Ausbreitungsprognosen erstellen. Das Verbundprojekt wird vom UFZ koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 550.000 Euro in den nächsten drei Jahren gefördert. Schlagzeilen wie "Krebsgefahr durch Elbfische", "Schadstoff kam aus DDR-Industriepark" oder "Rückstände gelangten in die Mulde" hatten Anfang August für Verunsicherung bei Anglern und Anwohnern gesorgt. Hintergrund waren Messungen des Umweltbundesamtes. Dabei wurden in Elbe und Mulde Konzentrationen des krebserregenden Schadstoffes Hexachlorcyclohexan (HCH) festgestellt, die die zulässigen Grenzwerte um ein Vielfaches überschritten. HCH wurde bis in die 80er Jahre als Insektenvernichtungsmittel eingesetzt und unter dem Namen Lindan in Bitterfeld in großen Mengen produziert. Untersuchungen von Böden und Pflanzen ergaben, dass in der Region Bitterfeld immer noch große Gebiete der Muldeaue belastet sind, da sich HCHs kaum zersetzen. Bei Hochwasser werden die Uferzonen überflutet und der Stoff aus dem Boden ausgewaschen. Auf diese Weise gelangen die krebserregenden HCHs ins Flusswasser und reichern sich im Fett der Fische an. HCHs sind jedoch nur eine von vielen Stoffgruppen, die eine Gefahr
darstellen. Gerade in Bitterfeld wurde eine Vielzahl verschiedenster
Chemikalien hergestellt, die ihre Spuren im Boden hinterlassen haben. Was
das bedeutet, mussten die Bitterfelder beim Hochwasser 2002 erleben.
Inzwischen gibt es auch ein elektronisches Kataster und umfangreiche Daten
darüber, wo Schadstoffe lagern. Deshalb wurde Bitterfeld für dieses
Pilotprojekt ausgewählt. In den kommenden drei Jahren werden die
Wissenschaftler die Ausbreitung von Schwermetallen, Arsen und organischen
Schadstoffen bei Extremhochwässern modellieren. Das Innovative und
Praxisnahe dieses Forschungsprojektes besteht dabei in der Verknüpfung von
verschiedenen Teilmodellen zu einem integrierten System. Dazu gehört ein
sehr präzises digitales Geländemodell, das durch eine
Laserscannerbefliegung gewonnen wurde und die Höhe mit einer Genauigkeit
von zehn Zentimetern anzeigt. Diese Genauigkeit ist wichtig, denn schon
eine Bordsteinkante kann das Wasser am Weiterfließen hindern. Ein weiteres
Modell umfasst ein Gefahrstoffkataster - also eine Datenbank, die alle
potentiell gefährlichen Stoffe von der Altlast im Boden bis hin zum
privaten Öltank umfasst. Wichtig sind auch die Eigenschaften der Stoffe:
Sinken sie schnell zu Boden oder kann das Wasser sie über große
Entfernungen transportieren? Entscheidend für die Ausbreitung von
Schadstoffen ist die Strömung in den Überschwemmungsgebieten. Deshalb
werden die Wissenschafter ein zweidimensionales hydraulisches Modell
erstellen. Durch die Verknüpfung dieser einzelnen Modelle zu einem
Entscheidungshilfesystem lassen sich dann verschiedene Szenarien
durchrechnen. Was passiert bei einem so genannten hundertjährigen
Hochwasser? Welche Gefahren drohen, wenn sich die Flut von 2002
wiederholen würde? Wie würde sich ein Deichbruch auswirken? Mögliche
Schadstoffausbreitungen in den untersuchten Bereichen lassen sich dann
sowohl im Vorfeld als auch aktuell bei einem Hochwasserfall besser
einschätzen und Gegenmaßnahmen besser planen. Landkreis und Stadt
Bitterfeld werden am Ende ein komplexes Computerprogramm erhalten, das
helfen wird, wichtige Entscheidungen für die Sicherheit der Bevölkerung
schnell zu treffen. Die Behörden müssen dann nur noch die Höhe des
Hochwassers und eventuelle Dammbrüche eingeben. Die Software errechnet
dann, welche Gebiete überschwemmt werden und zeigt an, wo Gefahren durch
Schadstoffe zu erwarten sind. Damit leistet das Verbundsystem zusammen mit
den Behörden in Bitterfeld einen Beitrag zum Schutz der Umwelt, das
Gefährdungspotential durch den Austrag von Schadstoffen aus belasteten
Gebieten in die Gewässer zu verringern. |