Wasser-Wissen


Unterbodenmelioration

(land improvement) Überwiegend in der Landwirtschaft eingesetzte Methode um eine bessere Wasserhaushaltung und einen besseres Pflanzenwachstum zu ereichen.

Staunässeböden versucht man seit langem mit Hilfe der Rohrdränung zu verbessern. Die Meliorationswirkung dieser sehr kostspieligen Maßnahme ist jedoch unbefriedigend. Sie beschränkt sich bestenfalls auf die Entwässerung und zeigt nur da einen sichtbaren Erfolg, wo die Ursache der Schäden, die Bodenverdichtung, bei der Anlage der Drängräben beseitigt wurde. 

 Das Ziel der Melioration ist ein umfassender Strukturwandel des Bodens. (Beseitigung der Verdichtung = Schadensursache).
Die mechanische Auflockerung entscheidet als erste Stufe des Strukturwandels bereits über Erfolg oder Misserfolg der Meliorationsmaßnahme. Anzustreben ist ein intensiver Aufbruch mit einer umfangreichen Verlagerung der Bodenaggregate. Voraussetzung dafür sind ein trockener Boden, ein leistungsfähiges Gerät und der fachgerechte Einsatz des Gerätes.

Dann folgt die Phase des Zerfalls der aufgebrochenen und noch dichten Bodenaggregate durch Feuchtigkeitseinwirkung. Je nach Menge der Niederschläge kann der Zerfall vor allem bei den strukturlabilen Böden unterschiedlich schnell stattfinden, was Auswirkungen auf die Qualität der Auflockerungsmaßnahme hat. Gleichzeitig beginnt die Stabilisierung der neuen Struktur, deren Umfang von Düngungs-, Bearbeitungs-, Anbau- und unter Umständen auch Teildränmaßnahmen bestimmt wird.

Mechanisch aufgelockerte Böden besitzen eine erhöhte Durchlässigkeit und damit eine verbesserte Dränleistung. Eine Verbesserung der Speicherfähigkeit ist vor allem bei Tonböden festgestellt worden. In jedem Falle aber führt der Strukturwandel zu einer intensiven Durchwurzelung und dadurch zu einer erheblichen Erhöhung des pflanzen verfügbaren Wassers

Die Dauer der Meliorationswirkung hängt von der Bodenart, dem Umfang der Auflockerung, der Stabilisierung und den nachfolgenden Bearbeitungs- und Anbaumaßnahmen ab.
Untersuchungen ergaben bei den Pseudogleyen im tieferen Bereich nach 15 Jahren und bei den jüngeren Pelosolversuchen nach 6 Jahren noch eine gut erhaltene Auflockerung. Im oberen Unterboden dagegen tritt bei allen Versuchen sehr bald die Bildung einer neuen Pflugsohle ein, die vor allem auf den Druck der pflügenden Schlepper zurückzuführen ist.

Die Rentabilität einer Melioration hängt weitgehend von deren Wirkungsdauer ab. Die nach der Sekundärauflockerung entstandene feine Struktur, unterliegt vor allem bei den strukturlabilen Böden der Gefahr des Zerfließens und in diesen Fällen sind vorbeugend und nachfolgend Maßnahmen chemischer und biologischer sowie ackerbaulicher Art zu treffen, die der Stabilisierung und Erhaltung der neuen Struktur dienen.

 
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