Wasser-Wissen

 

Salze

(salt) Salze sind Verbindungen, an deren Kristallgitter mindestens eine von Wasserstoff-Ionen (Protonen) verschiedene Kationen-Art und mindestens eine von Hydroxid-Ionen verschiedene Anionen-Art beteiligt sind. Anorganische Salze (Metallsalze) entstehen aus den Elementen bei der Reaktion von Metallen, oder Metalloxiden mit Säuren sowie bei der Reaktion von Metallsalzen untereinander. Salze sind farblos oder farbig, abhängig von der Eigenfarbe der in ihnen vorhandenen Ionen-Art. Bei der Auflösung von Salzen in Wasser dissoziieren sie als Elektrolyte in Kationen und Anionen. Natriumnitrat (NaNO3) zerfällt in Wasser z.B. in positiv geladene Natron-Ionen und in negativ geladene Nitrat-Ionen (Säurerest-Ionen).

Die Salzgehalte von Fließgewässern ist auf verschiedene Quellen zurückzuführen:

  • geologisch bedingte Salz-Zufuhr, 
  • Mineralquellen, 
  • Niederschlag,
  • natürliche Salz-Ausscheidungen bei Menschen und Tieren, 
  • Salz-Verbrauch in Haushalten, 
  • Dünge-Salz der Landwirtschaft, 
  • Streu-Salz und 
  • Salz-Zufuhr durch gewerbliche bzw. industrielle Einleitungen, insbesondere aus dem Bergbau und der chemischen Industrie. 

Salz-Belastungen, die im Wasser direkt zu schmecken sind, treten regional begrenzt in einigen Flüssen, z. B. im Rhein, in der Mosel, in der Werra, in der Weser und der unteren Lippe auf. Der Salz-Gehalt des Rheins stammt zu wesentlichen Anteilen aus Natriumchlorid-Einleitungen des Bergbaus (salzhaltige Grubenabwässer) und der Industrie sowie aus Kalziumchlorid-Einleitungen der Soda-Industrie. Ungefähr die Hälfte der Salz-Fracht des Rheins stammt aus Abfallsalzen des Kalibergbaus im Elsaß. Die andere Hälfte kommt überwiegend aus Bergbau, Soda-Industrie und chemischer Industrie der Bundesrepublik Deutschland in gelöster Form hinzu. 1980 schwankten die Salz-Gehalte im Rheinwasser (gemessen an der niederländischen Grenze) zwischen 50 und 230 mg Salz/l (Cl/l) (als empfohlene Obergrenze für Trinkwasser gilt ein Wert von 200 mg Cl/l). Erheblich größer sind die Salz-Frachten in Werra und Weser. In der Wesermündung ist die Salz-Konzentration etwa zehnmal so hoch wie im Rhein. Das Salz stammt vor allem aus den thüringischen Kaligruben. Hohe Salz-Konzentrationen schädigen nicht nur die Organismen im Wasser, sondern auch die Pflanzen, die mit salzhaltigem Wasser bewässert werden. So beklagen beispielsweise die Niederlande, dass die Salz-Gehalte des Rheins hohe Ernteverluste bei den mit Rheinwasser bewässerten Gemüse- und Unterglaskulturen bewirkt haben. 

Ein weiterer Aspekt einer Salzbelastung ist die Tatsache, dass in den Rohren des Trinkwasserversorgungsnetzes die Korrosion aufgrund der Salz-Belastung beschleunigt abläuft. Derartige Schäden bewirken auch für die industrielle Brauchwasserverwendung und die Elektrizitätswirtschaft bei der Kreis- und Rücklaufkühlung große ökonomische Belastungen. 

Zur Verringerung der Salz-Belastung bietet sich das Verpressen der salzhaltigen Abwässer in tiefe Gesteinsschichten oder die Errichtung von Soleleitungen zur Ableitung der salzhaltigen Abwässer in das Meer an. Beim Verpressen besteht allerdings die Gefahr einer Grundwasserschädigung. Salz-Pipelines sind nach derzeitigem Kenntnisstand die ökologisch verträglichste, zugleich aber teuerste Lösung. Außerdem können hierbei große technische Schwierigkeiten, zum Beispiel durch Korrosion der Rohrleitungen auftreten.

Geringe Konzentrationen an Nährsalzen benötigen Mikroorganismen für ihren Stoffwechsel z.B. beim Abbau von Wasserinhaltsstoffen.

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