Wasser-Wissen


Rotationstauchkörper, Tauchtropfkörper

Rotationstauchkörper sind Bauteile zur aeroben biologischen Reinigung vorgeklärten kommunalen Abwassers. Die früher häufig als Tauchtropfkörper bezeichneten Rotationstauchkörper bestehen aus um eine waagrechte Achse drehbar gelagerten, walzenförmigen Aufwuchskörpern für Mikroorganismen in unterschiedlicher Ausführung. Die Walzen tauchen in Trögen etwa zur Hälfte in vorgereinigtes Abwasser ein und werden in langsame Rotation versetzt, so dass die Mikroorganismen abwechselnd mit Abwasser und mit Luft in Kontakt gebracht werden.

Nahrungsaufnahme und Sauerstoffaufnahme wechseln somit periodisch ab. An der biologischen Abwasserreinigung sind sowohl die als Bewuchs auf den Aufwuchskörpern befindlichen, wie auch die in den Trögen vorhandenen frei beweglichen Mikroorganismen beteiligt. Kleine Rotationstauchkörper werden fabriksmäßig vorgefertigt und am Einsatzort nur mehr aufgestellt oder zusammengebaut.

Rotationstauchkörper (Tauchtropfkörper) werden bis 50 EW nach DIN 4261 Teil 2 bemessen. Die danach zulässige Flächenbelastung beträgt ca. 0,004 kg/(m2.d) für vorgeklärtes Abwasser.

Der Einsatzbereich des Rotationstauchkörpers ist derzeit nicht begrenzt. Für Rotationstauchkörper gilt, dass im Vergleich zum Belebungsverfahren der Energiebedarf niedriger ist, die Baukosten jedoch, sofern die gleiche Reinigungsleistung erzielt werden soll, meist höher sind.

Laut Literaturangaben ist soweit die Bemessungs- und Konstruktionsempfehlungen der DIN 4261 Teil 2 [7] eingehalten werden, ist mit Ablaufwerten BSB5 < 40 mg/l und CSB < 150 mg/l und einer teilweisen Stickstoffoxidation zu rechnen.

Im Rotationstauchkörper fällt der laufend ausgespülte und in der nachfolgenden Abscheidevorrichtung (Nachklärbecken, Lamellenabscheider) vom Abwasser abgetrennte Sekundärschlamm an. Er wird üblicherweise in das der Vorreinigung dienende Bauteil (Mehrkammerabsetzgrube, Mehrkammerausfaulgrube) eingebracht und zusammen mit dem Primärschlamm entsorgt.

Biofilmreaktor mit periodisch in Abwasser eintauchenden oder ständig im Abwasser getauchten Aufwuchsflächen oder Füllkörpern, manchmal kombiniert mit Zuluft. (DIN EN 1085)

 
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